Die Stadt will aus dem Gebiet um die untere Höschgasse eine Begegnungszone machen und das Museum Bellerive, die Villa Egli, den Pavillon Le Corbusier und das Atelier Hermann Haller gemeinsam inszenieren. Realisiert werden die Pläne etappenweise ab 2017. Im Jahr 2020 soll das neue Zürcher Museumsviertel dann für Besucher bereit sein.
Die untere Höschgasse habe das Potenzial zum Museumsviertel, zeigt sich die Stadt in einer Mitteilung vom Mittwoch überzeugt. Mit einer neuen Gestaltung des Strassenraums und teilweise der Gärten soll eine optische und räumliche Zusammengehörigkeit der Museen entstehen. Geplant sind zudem aufeinander abgestimmte Sitzelemente und eine einheitliche Beleuchtung. Zusätzliche Wege sollen die Museen besser zugänglich machen.
Le Corbusier Pavillon wird renoviert
Veränderungen gibt es auch beim Pavillon Le Corbusier. Das augenfällige Gebäude mit der farbigen Fassade soll zwischen Herbst 2017 und Frühling 2019 renoviert werden. Der Stadtrat genehmigte dafür 5,4 Millionen Franken.
Bund und Kanton werden sich aber ebenfalls an der Instandsetzung des denkmalgeschützten Pavillons beteiligen, so dass die Stadtkasse unter dem Strich mit höchstens 2,8 Millionen Franken belastet wird.
Selber betreiben will die Stadt den Pavillon künftig nicht mehr. Alex Schilling, Leiter Projekte in der Kulturabteilung der Stadt Zürich, sagt gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen», man suche für die Zeit nach der Renovation eine private Trägerschaft: «Es liegt im Trend, dass die öffentliche Hand solche Museen an engagierte Private übergibt. Wir haben uns deshalb für diese Option entschieden.»
Ein neuer Verein soll sich gründen, der den Pavillon Le Corbusier «mit innerem Feuer» betreibt, so Schilling. Unterstützt werden sollen die neuen Betreiber mit einem jährlichen Betriebsbeitrag von 500'000 Franken.
Zudem wird ihnen die Miete für den Pavillon von 220'000 Franken pro Jahr erlassen. Mitte 2017 will die Stadt den Pavillon-Betrieb öffentlich ausschreiben.
Einziges Gebäude von Le Corbusier
Der Pavillon wurde 1967 eröffnet und war bis im Frühling 2014 im Besitz der Galeristin und Sammlerin Heidi Weber, die das Centre Le Corbusier initiiert hatte. Im Mai 2014 übernahm die Stadt Zürich den Pavillon, um ihn in den Sommermonaten für die Bevölkerung zu öffnen.
Der Pavillon im Seefeld ist das einzige Gebäude, das Charles-Edouard Jeanneret alias Le Corbusier, in der Deutschschweiz realisierte. Es solle das Zentrum bilden des geplanten Museumsviertel, so Alex Schilling: «Das Schwerpunktthema des Viertels wird Architektur sein. Insofern ist das Haus von Le Corbusier der Dreh- und Angelpunkt.»