«Es war eine Verkettung von vielen unglücklichen Umständen», stellt Christoph Kupper von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST fest. Die S-Bahn, die den Unfall am frühen Morgen des 20. Februars 2015 verursacht hatte, war mit Verspätung unterwegs. Zudem war im Führerstand neben dem Lokführer auch noch ein Aspirant mit dabei. Die S-Bahn fuhr aus dem Bahnhof Rafz, obwohl das Signal auf «Halt» stand, und stiess später seitlich mit einem Interregio zusammen. Zwei Personen wurden dabei schwer und vier leicht verletzt.
Unübersichtliche Situation am Bahnhof
Christoph Kupper stellt aber noch andere Mängel fest: Die Signale im Bahnhof Rafz sind nicht ideal platziert. Die Signale stehen wegen einer leichten Kurve nach links versetzt zur direkten Blickrichtung des Lokführers. Das ist bei hellen Lichtverhältnissen kein Problem. Zum Unfallzeitpunkt war es jedoch dunkel und «ausser den Lichtern mehrerer Signale nichts zu erkennen», heisst es im Bericht.
Zum Unfall beigetragen habe auch die unterschiedliche Leuchtintensität der Signale, die «eine Verwechslung erleichterten». So kam es, dass der Lokführer der S-Bahn die Signale verwechselte respektive das «Halt»-Signal missachtete.
Zugunfall Rafz:
Empfehlungen an die SBB
Die Untersuchungskommission hält in ihrem Bericht deshalb verschiedene Empfehlungen fest. Unter anderem soll die Signalisation am Bahnhof verbessert werden. Ein Rat, den die SBB zum Teil bereits umgesetzt haben, wie SBB-Sprecher Reto Schärli bestätigt: «Die Sichtbarkeit von einem Signal haben wir verbessert. Die Anordnung ist jedoch reglementskonform und daran haben wir auch nichts geändert.»