Am Dienstagabend ist Schluss. Martin Waser ist dann Zürcher alt Stadtrat. Zukunftspläne? «Im Juni und Juli machen wir eine Reise in den Norden», sagt er. Dann übernehme er - wenn der Kantonsrat zustimme - das Präsidium des Spitalrats des Universitätsspitals. Zudem stehe er als Verwaltungsratspräsident der AOZ (Asylorganisation Zürich) zur Verfügung.
Bei den Gesamterneuerungswahlen von 2002 war Martin Waser in den Zürcher Stadtrat gewählt worden. Er war als ehemaliger Reallehrer ein Quereinsteiger. Als Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsamtes realisierte er Vieles, das bis heute und darüber hinaus Wirkung zeigt. Als besonders wichtige Projekte nennt er die flankierenden Massnahmen zur Westtangente, mit denen die Stadt vom Autoverkehr entlastet werden konnten.
Waser gestaltete auch verschiedene Plätze und Strassen um. Das Limmatquai etwa, wo sich früher die Autos dicht an dicht hindurch quälten, wurde zur verkehrsarmen attraktiven Meile entlang der Limmat. Der Hafenkran, der demnächst am Limmatquai aufgestellt wird, sorgt seit Jahren für rote Köpfe. Waser verteidigte das umstrittene Kunstwerk unbeirrt und öffnete dafür gar seinen privaten Geldbeutel.
Sozialdepartement umgekrempelt
Im Sommer 2008 wechselte Waser ins Sozialdepartement und steuerte es nach heftigen Debatten um Sozialhilfemissbrauch zurück in ruhige Gewässer. Er reorganisierte die Sozialbehörde. Heute funktioniere deren Zusammenarbeit mit der Verwaltung dank klaren Zuständigkeiten reibungslos, sagt er.
Wichtig ist Waser auch der Testbetrieb für das neue Asylverfahren im Asylzentrum des Bundes in Altstetten. Er bringe die Asylpolitik für die ganze Schweiz einen Schritt voran und «setzt ein Zeichen gegen Schwarzpeterspiele», sagte Waser als "Regionaljournal"-Wochengast.