Worüber wird abgestimmt: Den Stadtzürcher Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern stehen zwei Vorlagen zur Auswahl:
- Die Vorlage des Stadtrats sieht vor, dass Baugenossenschaften Wohnungen und ein Gewerbehaus auf dem Koch-Areal realisieren. Die Stadt vergibt das Land im Baurecht. Einen Park baut sie selbst. Das Projekt sieht rund 350 preisgünstige Wohnungen vor. Der Kredit beträgt insgesamt rund 42 Millionen Franken.
- Die Volksinitiative «Wohnen und Leben auf dem Koch-Areal» der FDP verlangt, dass die Stadt das Areal an Private verkauft. Auch diese sollen Wohnungen, ein Gewerbehaus und einen Park bauen. Von den Wohnungen soll jedoch nur ein Drittel gemeinnützig sein.
Das sagen die Befürworter der Vorlage des Stadtrates: Der Stadtrat und eine Mehrheit des Gemeinderates argumentieren, dass die Stadt mit dem Projekt den gemeinnützigen Wohnungsbau vorantreiben will, so wie es die Stimmbevölkerung verlangt. Bis 2050 soll nach dem Willen der Zürcher Stimmberechtigten ein Drittel der Wohnungen gemeinnützig sein. Günstige Wohnungen seien nötig, hiess es zum Beispiel bei der Diskussion im Gemeinderat, das Projekt sei sinnvoll.
Das sagen die Initianten: Die FDP lancierte die Initiative ursprünglich, um den Druck auf den Stadtrat zu erhöhen. Sie warfen ihm vor, die Planung zugunsten der Hausbesetzer-Szene auf dem Koch-Areal zu verzögern und diese nach Belieben schalten und walten zu lassen. Ein privates Projekt, so das Hauptargument damals, lasse sich schneller realisieren. Auf Anfrage heisst es bei der FDP aktuell, das Projekt sei wohl nicht mehr rascher realisierbar. Aber: es würden Wohnungen für die breite Bevölkerung entstehen. Das Projekt der Stadt sei hingegen ein weiteres «Wohnexperiment», welches nur einem bestimmten Segment offen stehe.
Falls das Stimmvolk beide Vorlagen annimmt: Muss die Stadt die Volksinitiative der FDP umsetzen. Sie hat mehr Gewicht als der Vorschlag des Stadtrats.