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Zugang zu Wissenschaft fördern Forschungsreise für Kinder auf hoher See

Spezielles Ferienlager in Zug: Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen leben eine Woche lang auf einem Schiff - und bekommen Besuch von Forscherinnen und Forschern.

Es ist kurz vor Mittag, und am Ufer des Zugersees ist gerade so etwas wie eine Expedition im Gang: Mit Kompass und skizzenhafter Karte streift eine Gruppe Kinder über eine Wiese und zählt Schritte ab. Eine Expedition auf Schatzsuche.

Zwischen acht und zwölf Jahre alt sind die Kinder, sie kommen aus Familien aus der ganzen Deutschschweiz - aus Familien mit knappem Budget oder mit nur einem Elternteil, der das ganze Familienleben organisieren muss. Diese Woche verbringen sie in einem Lager des Kinderhilfswerks Kovive. Sie wohnen auf der MS Yellow, einem ehemaligen Kursschiff, das zu einem schwimmenden Lagerhaus umfunktioniert wurde - und sie bekommen Besuch von Forscherinnen und Forschern. Denn das Lager wird mitorganisiert von der Stiftung Science et Cité, die den Dialog zwischen Wissenschaft und der Gesellschaft fördern will.

Eine Gruppe von Kindern steht auf einem Schiffssteg vor einem gelben Schiff.
Legende: Ein schwimmendes Lagerhaus: Die MS Yellow auf dem Zugersee Markus Föhn /SRF

Das Kindercamp auf der MS Yellow soll Abenteuer und Spass mit der Welt der Forschung verbinden. «Die Kinder sollen erleben, dass Wissenschaft faszinierend ist und dass sie vor der Haustüre anzutreffen ist» sagt Tina Stämpfli, Stellvertretende Leiterin der Stiftung Science et Cité.

Ein Schatzkarte für Kinder mit zwei blauen gezeichneten Seen und diversen Bergen
Legende: Bestens orientiert: «Forscherkarte» an Bord der MS Yellow Markus Föhn /SRF

Das bedeutet: Wie in jedem anderen Ferienlager auch wird herumgetollt, gebadet und gebrätelt - an drei Tagen aber wird das Programm wissenschaftlich aufgepeppt. Dann untersuchen Forscherinnen zusammen mit den Kindern zum Beispiel Blätter mit dem Mikroskop. Gehen mit Fischernetzen und Lupen zum Bach und beobachten und analysieren, was dort alles an Pflanzen und Tieren zu finden ist. Oder machen sich eben auf Schatzsuche - und orientieren sich dabei an den Himmelsrichtungen oder an Landschaftsmerkmalen.

Gruppe von Kindern, die im Kreis etwas Kleines betrachten.
Legende: Schatzsuche mit Kompass: «10 Schritte nach Osten - wo ist Osten?» Markus Föhn /SRF

Ganz nach dem Motto: Den Plausch haben und etwas lernen. Das passe gut zum Grundgedanken von Kovive, sagt Denise Ammann, Kommunikationsleiterin des Kinderhilfswerks. «Wir wollen den Kindern eine gute Zeit ermöglichen, ihnen aber auch neue Inputs mitgeben», sagt sie.

Eine Gruppe von Kindern hockt auf einer Wiese - in der Mitte eine Paket, das ausgepackt wird.
Legende: Endlich: Der Schatz ist gefunden. Markus Föhn /SRF

Das Lagerprogramm kommt bei den Kindern gut an. Und irgendwann - nach Umwegen, Verirrungen und einem Fake-Schatz - finden sie an diesem Vormittag auch den Schatz, nach dem sie mit Karte und Kompass gesucht haben. Es wird nicht die letzte Expedition gewesen sein: Das Lager dauert noch bis Ende Woche.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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