Was bedeutet die Digitalisierung für die Arbeitswelt? Und was heisst sie für EBA-Lernende, die die zweijährige Lehre absolvieren? Ist die Digitalisierung für sie eine Chance, weil sie den Zugang zu neuen Berufen ermöglicht? Oder werden die eher niederschwellige Arbeitsangebote wegdigitalisiert?
Viele Fragen und keine Patentrezepte – das zeigte die Podiumsdiskussion in Solothurn. Nicht weil die Podiumsteilnehmer keine Antworten haben, sondern weil die Rezepte vielseitig und flexibel sein müssen, das der Tenor am EBA-Forum im Alten Spital in Solothurn. Was es für jene, die eine zwei- statt dreijährige Lehre, absolvieren heisst, wenn Computer gewisse Arbeiten übernehmen, ist noch nicht absehbar.
1 + 1 = 3, das kann der der Computer nicht
Aus Sicht von Roger Spindler, Leiter Höhere Berufsbildung und Weiterbildung an der Schule für Gestaltung Bern & Biel, sind es allerdings eher gerade nicht die EBA-Berufe, die durch den digitalen Wandel bedroht sind. «In diesen Berufen sind ganz unterschiedliche Fähigkeiten gefragt, die sehr nahe und sehr praktisch sind. Gerade solche Fähigkeiten wird es in Zukunft vielleicht sogar noch mehr brauchen als heute», so Spindler.
Natürlich gäbe es die düsteren Zukunftsvisionen, in denen die Menschen durch die Maschinen aus der Arbeitswelt gedrängt würden. Aber Schwarzmalen sei fehl am Platz, findet Spindler. «Den kreativen, quer denkenden Menschen wird es immer brauchen.
Dass wir die feinen Grautöne zwischen weiss und schwarz oder eins und Null zu unterscheiden wissen, das macht uns als Menschen aus. Menschen können auch lernen, dass eins und eins unter Umständen auch drei ergeben kann.» Dies auch einem Computer beizubringen sei «schwierig», so Spindler.