Zum Inhalt springen

Zukunft der Berner Museen Ein neues Museumsquartier soll Besucher anlocken

In Bern soll ein neues Museumsquartier entstehen. Geplant ist ein gemeinsamer Zugang für sieben Kulturinstitutionen.

Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern stellten am Montag an einer Medienkonferenz in Bern eine Machbarkeitsstudie vor. Damit die verschiedenen Institutionen als «Einheit» erlebt werden, soll es am Helvetiaplatz einen gemeinsamen Eingang geben, der durch eine unterirdische Passage zu einem Besucherzentrum samt Museumsshop unterhalb des Historischen Museums führt.

Diese Museen gehören dazu

Box aufklappen Box zuklappen

Teil des Museumsquartiers wären das Bernische Historische Museum, das Naturhistorische Museum, das Museum für Kommunikation, das Alpine Museum, die Kunsthalle, das Schweizer Schützenmuseum sowie das Yehudi Menuhin Forum.

Von einer grosszügigen Empfangshalle gelangen die Besucher in den öffentlichen Museumspark hinter dem Historischen Museum. Vom Park, der auch als Veranstaltungsort dienen soll, können weitere Museen und Institutionen erreicht werden. Die Machbarkeitsstudie sieht mehrere Gestaltungsvarianten vor.

In der Planung mitberücksichtigt werden zudem die angrenzende Nationalbibliothek, das Stadtarchiv, die Mediothek der Pädagogischen Hochschule PH Bern sowie das Gymnasium Kirchenfeld.

Reaktionen von Stadt und Kanton Bern

Box aufklappen Box zuklappen

Von einem «Glücksfall» spracht Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried an der Medienkonferenz. Die Nachbarschaft von insgesamt elf Institutionen rund um den Helvetiaplatz sei in dieser Dichte einzigartig. Die Idee eines Museumsquartiers sei deshalb kein «grössenwahnsinniges» Prestigeprojekt sondern vielmehr pragmatisch und nachhaltig.

Auch aus Sicht des Kantons Bern handelt es sich um ein «wegweisendes Projekt», wie Regierungsrätin Christine Häsler betonte. Grosse Chancen zur Vernetzung böten sich nicht nur aus kulturpolitischer Sicht, sondern auch für den Tourismus. Der Städtetourismus boome und dies wirke sich auch auf das Umland aus.

Die Projektträger rechnen mit steigenden Besucherzahlen der Berner Museen bis zu einer Million pro Jahr. Zum Vergleich: gesamtschweizerisch werden pro Jahr etwas über 13 Millionen Museumsbesuche registriert.

Eine Viertel-Milliarde

Gemäss ersten groben Berechnungen dürfte das Projekt in der favorisierten Variante maximal um die 250 Millionen Franken kosten – verteilt auf Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern sowie weitere Trägerschaften.

So oder so notwendig ist die Sanierung des Altbaus des Historischen Museums sowie die Einrichtung eines Depots. Diese Bauvorhaben verursachen alleine Kosten von rund 100 Millionen Franken.

So geht es weiter

Box aufklappen Box zuklappen

Die Machbarkeitsstudie soll nun zusammen mit den beteiligten Kulturinstitutionen vertieft und inhaltlich konkretisiert werden. Die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs ist für Herbst/Winter 2020 geplant. Läuft alles nach Plan, könnte das Museumsquartier zwischen 2025 und 2030 realisiert werden.

Autor der Machbarkeitsstudie ist Dieter Bogner. Der österreichische Kunsthistoriker und Museumsplaner hat das Museumsquartier in Wien entwickelt und zählt laut Communiqué «weltweit zu einer der renommiertesten Fachpersonen auf diesem Gebiet».

Meistgelesene Artikel