Um die 280 Liegenschaften besass Bruno Stefanini, der Mitte Dezember im Alter von 93 Jahren verstarb. Bereits vor seinem Tod floss ein Teil des Gewinns der Liegenschaften in seine Stiftung «Kunst, Kultur und Geschichte». Unklar war bis vor kurzem, was mit den Liegenschaften passiert, die zu den Aktiengesellschaften oder dem Privatbesitz von Bruno Stefanini gehörten. Nun hat das Testament Gewissheit gebracht: Alle Liegenschaften gehen in den Besitz der Stiftung. Das gab die Präsidentin des Stiftungsrates, Bettina Stefanini, an einer Präsentation über die Neuausrichtung der Stiftung im Sulzer-Hochhaus bekannt.
Bettina Stefanini braucht Zeit
Was mit den tausenden Wohnungen in Winterthur, Zürich, St. Gallen und Chur geschieht, werde nun abgeklärt. Dafür brauche sie jedoch Zeit. Sie müsse sich einen Überblick verschaffen.
Da geht's um ganze Wohnblöcke, Strassenzüge und viel Land.
In Winterthur sind Stefanini-Liegenschaften seit längerem der Inbegriff für sanierungsbedürftige Häuser, in denen man eine tiefe Miete zahlt. Dass Bettina Stefanini keine konkreteren Pläne zu den Immobilien präsentiert, dafür zeigt Stadtpräsident Michael Künzle (CVP) gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» Verständnis. Wichtig sei, dass die Stiftung bereit sei, die Sanierungen an die Hand zu nehmen und gleichzeitig dafür schaue, dass die Wohnungen günstig bleiben.
Mieterinnenverband will eine aktive Rolle spielen
Dass die Mieten tief bleiben, dafür will sich auch Eveline Kunz einsetzen. Sie leitet die Geschäftsstelle des Zürcher Mieterinnen und Mieterverbandes in Winterthur. Das Bekenntnis von Bettina Stefanini zur sozialen und ökologischen Verantwortung hört Kunz gerne. Doch sie will sich nicht einfach darauf verlassen.
«Wir werden aktiv den Kontakt sowohl zur Stiftung, wie auch zur Interessengemeinschaft der Stefanini-Mieterinnen und -Mieter suchen und schauen, wie es weitergeht», erklärt Kunz gegenüber dem «Regionaljournal».