Der Flughafen Bern soll künftig eine «moderne Mobilitätsplattform» sein – mit Flugzeugen, aber auch mit Drohnen, elektronischen Flugtaxis und selbstfahrenden Autos. Das ist die neue Strategie des Verwaltungsrats der Flughafen Bern AG. Geprüft – und verworfen – hatte er auch das Ende des Flugbetriebs.
Tiefrote Zahlen
Nach dem Konkurs des wichtigsten Kunden Skywork im Sommer 2018 steckt die Flughafenbetreiberin in grossen Schwierigkeiten. Das Jahresergebnis 2018 weist ein Defizit von rund einer Million Franken aus. Die Flughafenbetreiberin rechnet auch für 2019 mit «tiefroten» Zahlen.
Öffentliche Infrastruktur braucht öffentliches Geld.
Damit die Flughafen Bern AG eine Zukunft habe, brauche es das Engagement der öffentlichen Hand, sagt Verwaltungsratspräsident Beat Brechbühl. Die Stadt Bern als Eigentümerin des Areals könne einen Beitrag leisten, indem sie den Baurechtszins reduziere. Der Kanton Bern könne einen Beitrag leisten, indem er in die Immobilienentwicklung mitinvestiere und an die Kosten für die öffentliche Sicherheit beitrage.
Dem Verwaltungsrat schwebt ein partnerschaftliches Engagement von Privaten und der öffentlichen Hand vor. In diesem Sinn will er eine Infrastruktur AG schaffen, eine Tochtergesellschaft, die für Investitionen in die Immobilienentwicklung da sein soll.
Neuer Flughafenchef kommt aus Payerne
Der neue Flughafendirektor Urs Ryf ist derzeit als selbständiger Unternehmensberater in der Aviatik tätig. In den letzten fünf Jahren hat er in Payerne einen zivilen Flugplatz aufgebaut. «Diesen Auftrag habe ich erfüllt, nun ist ein guter Zeitpunkt für neue Herausforderungen», sagt Ryf im Gespräch mit Radio SRF.
Das Wichtigste in Bern sei nun, wieder Linien- und Charterflüge ab Bern anbieten zu können. «Es wird meine Priorität sein, dazu neue Partner zu finden.»
Bis zum Stellenantritt von Ryf am 1. Juli führt weiterhin Finanzchef Martin Leibundgut interimistisch die Geschäfte. Der bisherige Flughafendirektor Mathias Gantenbein hatte im November seine Demission per Mitte Februar bekanntgegeben.