In Malans hat Bauer Johannes Janggen in den vergangenen knapp zehn Jahren 1300 Nussbäume gepflanzt. Die Bäume wachsen und gedeihen und sollen in diesem Jahr zum ersten Mal einen grösseren Ertrag abwerfen. Von rund 3,5 Tonnen Nüssen geht der Bauer aus. Bis im Jahr 2023 will er jährlich 16 Tonnen Nüsse ernten.
Ein Riesen-Nussknacker in Malans
Um die Nüsse für den Verkauf vorzubereiten, wird auf dem Hof von Johannes Janggen zurzeit ein Verarbeitungszentrum aufgebaut. Das Herzstück ist ein vollautomatischer Riesen-Nussknacker. Dieser hat er in Kalifornien, einer Hochburg des Walnussanbaus, gekauft. Um das Ziel von 50 bis 60 Tonnen Nüssen im Jahr zu erreichen, haben sich rund 15 Bauern aus Graubünden, dem Rheintal und aus Luzern in einer Genossenschaft organisiert.
Mehrere Bündner Bäckereien zeigen schon jetzt Interesse an den einheimischen Nüssen. Die Bäckerei Merz in Chur beispielsweise kauft jährlich rund zwei Tonnen Nüsse aus dem Ausland. «Wir würden aber sehr gerne mehr einheimische Nüsse verwenden», sagt Geschäftsführer Roni Merz. In einer ersten Phase will er den einheimischen Produzenten rund eine Tonne Nüsse abkaufen und diese in seinen Nusstorten verarbeiten.
Teurere Nusstorten
Die einheimischen Nüsse kosten doppelt so viel wie Importnüsse. Bäcker und Bauern sind sich einig, dass dieser Aufpreis auf den Konsumenten abgewälzt werden muss. Eine Nusstorte würde bei der Bäckerei Merz dann zwei Franken bis zwei Franken fünfzig mehr kosten.
Auch Bauer Johannes Janggen ist der Ansicht, dass das Projekt funktionieren kann. Gerade in Zeiten, in denen vermehrt auf regionale und lokale Produkte gesetzt wird. Vor knapp zehn Jahren ist Janggen in die Nussproduktion eingestiegen. «Die Nüsse sind ein Generationenprojekt», sagt er. «Wenn mein Sohn den Bauernhof dereinst übernehmen will, wird er irgendwann profitieren von unserer Aufbauarbeit in den Nussplantagen».