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Zwangsmassnahmen Kampf um Anerkennung

Philipp Gurt gab Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen im Kanton Graubünden eine Stimme. Dass sich der Kanton offiziell entschuldigt, ist auch sein Verdienst.

In seinem Buch «Schattenkind – wie ich als Kind überlebt habe» erzählt Philipp Gurt seine Geschichte als Heimkind, die von Gewalt und Missbrauch handelt.

Endlich bekommen wir ein Gesicht, eine Stimme und werden nicht als Lügner abgestempelt.
Autor: Philipp Gurt Heimkind und Autor

Der 49-Jährige wächst in Sax GR auf, als zweitjüngster von acht Kindern einer Bergbauernfamilie. Als Philipp Gurt vier Jahre alt ist, verlässt seine Mutter die Familie. Die Kinder werden dem Vater weggenommen und in verschiedenen Heimen untergebracht. Im damaligen Churer Waisenhaus erlebt Gurt Gewalt und sexuellen Missbrauch durch die Betreuer.

Viele Jahre hatte er über seine Erlebnisse geschwiegen. Mit seinem Buch habe er auch den anderen Schattenkindern, die immer noch stumm sind, eine Stimme geben wollen. «Mit der Entschuldigung des Kantons, können wir Betroffenen aus der Opferrolle heraustreten und finden den Weg zurück in die Gesellschaft.»

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