Knapp 300 Studierende beginnen im Herbst ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule in Bern am Institut Vorschul- und Primarstufe. Doch nicht alle starten in Bern, einige wenige beginnen ihre Lehrerausbildung in Delémont. Sie sind die ersten im Kanton Bern, die eine zweisprachige Lehrerausbildung auf Deutsch und Französisch machen.
Die PH Bern bietet den bilinguen Studiengang gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Bern (französischer Teil), Jura und Neuenburg an. Studierende verbringen die ersten beiden Semester in Delémont, wechseln dann für zwei Semester nach Bern, bevor sie für das letzte Semester wieder in den Jura zurückkehren.
Zweisprachige Klassen in Biel und Bern
Lehrkräfte, die auf Französisch und Deutsch unterrichten können, sind gefragt. Im Kanton Bern wächst die Anzahl der zweisprachigen Klassen. Seit 2010 bietet die Stadt Biel mit der Filière bilingue ein solches Angebot. Dieses Jahr wurde das Projekt auf die Oberstufe ausgeweitet. In der Stadt Bern ist per 2019 die Eröffnung eines zweisprachigen Kindergartens geplant. Die bilingue Klasse soll bis zum 6. Schuljahr ausgebaut werden.
«Ein Ziel ist sicher, dass die Absolventinnen und Absolventen des neuen Studiengangs in zweisprachigen Klassen unterrichten», sagt PH Bern-Rektor Martin Schäfer. Aber durch den Studiengang hätten sie auch die Möglichkeit, entweder im deutschen oder im französischen Sprachraum zu arbeiten. Grundsätzlich ist für Schäfer klar: «Ein zweisprachiges Diplom ist ein Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt.»
Wenig Anmeldungen
Trotz der guten Berufsaussichten – das Interesse am neuen Studiengang hält sich in Grenzen. 17 Studierende haben sich angemeldet, 30 Plätze hätte es. Woran liegt's? «Möglicherweise wollen einige zuerst abwarten, wie sich der neue Studiengang entwickelt», so Schäfer. Dass Französisch oder gar Delémont ein schlechtes Image haben könnten, will der Rektor der PH Bern nicht gelten lassen: «Im Gegenteil – im Moment ist die Nachfrage für Praktika in der Romandie sehr gross.»