1911 konstruierte der blutjunge Pfäffiker Bootbauer Emil Leemann sein erstes Schiff, das gut zehn Meter lange Motorboot «Hecht». Während drei Jahrzehnten versah Leemann damit einen regelmässigen Liniendienst auf dem Pfäffikersee. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dienst eingestellt. Fortan nutzten Schulklassen, Hochzeitspaare und andere Gruppen den «Hecht» für Extrafahrten. 2003 zog man das Boot altershalber aus dem Verkehr.
![Bootsbug mit Aufschrift "Hecht"](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/c24a00.jpg)
Emil Leemann hatte das Boot auf den Namen des Gasthauses getauft, das sein Vater in Pfäffikon führte – dies als Dank dafür, dass Leemann senior ihm die Bootbauerlehre bezahlt und eine eigene Werft eingerichtet hatte.
![zwei Männer auf Motorboot](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/498ccf.jpg)
Jetzt ist der «Hecht» wieder auf dem Pfäffikersee unterwegs. Die Stiftung Historische Zürichsee Boote hat das Schiff restauriert. Stiftungsratspräsident Roger Staub (links) gibt einem Mitglied der Stiftung Fahrstunden.
![Autobatterien in Holzkiste auf Boot](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/8595b5.jpg)
Früher trieb ein Verbrennungsmotor die Schraube des «Hecht» an. Seit der Restauration fährt das Schiff elektrisch. Unter den seitlichen Sitzbänken für Fahrgäste verbergen sich zwei Dutzend leistungsstarke Batterien.
![Bootswand und Wasser](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/7a536f.jpg)
Der moderne Elektromotor kann das Schiff bis auf gut 16 km/h beschleunigen. «Dafür ist der Pfäffikersee aber fast zu klein», sagt Roger Staub. Der «Hecht» soll langsam unterwegs sein und möglichst keine Wellen machen.
![Bootsklampe und aufgerollte Schot](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/e4b704.jpg)
Die Stiftung liess den «Hecht» originalgetreu restaurieren. Ein grosser Teil des hundertjährigen Holzes wurde wiederverwendet, wo es morsch war, wurde es ersetzt. «Das ist das Schöne an hölzernen Denkmälern», sagt Staub.
![Motorboot vor Quaimauer](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/a8914b.jpg)
Mit seiner starren Antriebsachse und der traditionellen Schraube ist der «Hecht» nicht leicht zu manövrieren. Das An- und Ablegen an der Pfäffiker Quaimauer verlangt selbst von erfahrenen Motorbootführern Übung.
![Hände an Bootssteuerrad, Kompass](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/c93483.jpg)
Das Steuerrad ist klein, die Navigationsausrüstung beschränkt sich auf einen Kompass – alles wie vor hundert Jahren. Neu sind die unsichtbaren Auftriebskörper im Schiffsrumpf – eine Auflage der Zulassungsbehörde.
![Blick über Bug eines Motorboots auf Dorf am Ufer](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/46a3fe.jpg)
Schiffshorn, Wimpelstange, Buglicht – wo immer möglich hat man die Originalteile des «Hecht» aufpoliert und wieder eingebaut. Den Grossteil des Geldes für die Renovation spendeten Organisationen und Private.
![Mann steuert Motorboot auf Ufer zu](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/66c1f8.jpg)
An der Quaimauer neben der Pfäffiker Bootsvermietung wird der «Hecht» in Zukunft Passagiere für Gruppenrundfahrten auf Bestellung an Bord nehmen. Bis zu zwölf Fahrgäste finden im historischen Motorboot Platz.