- Der Gemeinderat Wettingen will den Steuerfuss von 95 auf 100 Prozent erhöhen.
- Dies weil Personal-, Bildungs- und Gesundheitskosten stiegen und man mehr Geld für den Schuldenabbau einsetzen möchte, sagt der Gemeinderat.
- Es wäre die fünfte Steuererhöhung in Wettingen in den letzten zehn Jahren.
Wettingen hat über 20'000 Einwohnerinnen und Einwohner und ist die zweitgrösste Aargauer Gemeinde. Nun plagen die Gemeinde Geldsorgen. Der Blick aufs Budget zeigte: Es fehlt künftig Geld.
Ohne Steuererhöhung sind wir wie gelähmt.
Um weiter handlungsfähig zu bleiben will der Gemeinderat die Steuern erhöhen, auf 100 Prozent. «Ohne Steuererhöhung sind wir wie gelähmt», beschreibt der zuständige Gemeinderat Markus Maibach die Situation.
Er nennt als Ursache für die geplante Steuererhöhung «nicht erwartete und nicht beeinflussbare Mehrkosten». Dies, weil in der Verwaltung mehr Stellen geschafft werden sollen und das Personal ein Prozent mehr Lohn bekommen solle. Zudem rechnet die Gemeinde Wettingen mit steigenden Gesundheits- und Bildungskosten. Und eine Million Franken sollen zum Schuldenabbau verwendet werden.
5 Steuererhöhungen in 10 Jahren
Für Wettingerinnen und Wettinger wäre es bereits die fünfte Steuerfusserhöhung in den letzten Jahren. Eine Überraschung wäre die erneute Steuererhöhung nicht.
Bereits seit Jahren wurde eine Steuerfuss von 100 Prozent in Wettingen diskutiert. Geplant war die Einführung für 2021, nun möchte sie der Gemeinderat bereits ein Jahr früher durchführen. «Die Steuererhöhung ist für uns ein angekündigter Befreiungsschlag», sagt Maibach. Er verspricht aber im Interview, das sei die letzte Erhöhung. «Damit können wir kutschieren», meint er.
Wie in Wettingen so auch in Wohlen?
Aarau, die andere grosse Gemeinde im Aargau (mit über 20'000 Einwohnern) hat zum Vergleich einen Steuerfuss von 97 Prozent. Wettingen hat momentan 95 Prozent, Baden als drittgrösste Gemeinde 92 Prozent.
Die Gemeinde Wohlen wiederum, auch eine Aargauer Zentrumsgemeinde, hat ebenfalls am Donnerstag ihr Budget präsentiert. Der Gemeinderat will den Steuerfuss hier von 110 auf 115 Prozent erhöhen, teilte er mit. Das kam an der Urne zweimal nicht durch. Damals legte der Regierungsrat den Steuerfuss fest.