- 8400 Zweitwohnungen gibt es in der Stadt Zürich. Das sind 3.8 Prozent der Wohnungen und 20 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.
- Der grösste Teil der Zweitwohnungen wird als Privatwohnung genutzt. Das Thema Airbnb spielt eine marginale Rolle.
- Es gibt allerdings grosse Unterschiede zwischen den Quartieren. In zentralen Gebieten liegt der Anteil wesentlich höher, im Hochschulquartier etwa bei über 20 Prozent.
- Solche Quartiere will der Stadtrat im Auge behalten. Er setzt auf den Dialog mit den Quartiervereinen.
Die Analyse über den Zweitwohnungsmarkt ist in einem 150seitigen Bericht festgehalten, den der Stadtrat zusammen mit einem privaten Beratungsunternehmen erstellt hat.
Basierend auf dem Bericht sieht der Stadtrat keinen unmittelbaren Handlungsbedarf für eine Regulierung. Er will aber mit dem Kanton abklären, ob eine gesetzliche Grundlage für eine flächendeckende Abgabe auf Zweitwohnungen ins Auge gefasst werden soll, oder eine kommunale Tourismusabgabe.
«Stadt gibt dem Druck der Tourismusindustrie nach»
Auslöser des Berichts über den Zweitwohnungsmarkt ist ein Vorstoss des ehemaligen AL-Gemeinderats Niklaus Scherr. Dieser reagiert enttäuscht auf die Haltung der Stadt: «Das ist ein Armutszeugnis». Der Stadtrat gebe dem Druck der Tourismusindustrie nach, so Scherr.
Dabei sind ihm nicht unbedingt die Vermietungen über die Plattform Airbnb ein Dorn im Auge. Viel eher stören ihn die rund 2000 Business Apartments. «Hier könnte der Stadtrat ohne viel Aufwand steuernd eingreifen». Etwa, indem diese Wohnungen als gewerbliche Nutzung definiert würden, für welche es eine baurechtliche Bewilligung brauche.
Der Bericht wird als nächstes im Zürcher Gemeinderat behandelt, wo der Stadtrat sich auf kritische Fragen gefasst machen muss.