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Letztes Jahr bekam Müslüm den Goldenen Kleiderbügel für sein schrilles Outfit.
SRF 3
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Goldener Kleiderbügel

Am Freitag finden ich Zürich die Swiss Music Awards statt. Die gedruckte Einladung zum Gipfeltreffen der Schweizer Musikbranche im Hallenstadion lautet «Black tie». Das würde heissen: Alle Männer im dunklen Smoking, alle Damen in langer Robe.

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«Black tie» steht für den klassischen Abendanzug mit Satinrevers und Hose mit seitlichem Seidenstreifen, dazu ein feines Hemd und eine schwarze Fliege, eben die «black tie». Dazu gehören geschnürte, glänzende Schuhe. Man könnte auch ein helles Jackett tragen, so lange es mit dunkler Fliege ist. Frauen sollten in dem Fall bodenlange, einteilige Kleider tragen und exklusiven Schmuck.

Es war schon immer so, dass man eigentlich «black tie» zu den Swiss Music Awards kommen sollte aber weil sich die wenigsten daran halten, hat's irgendwie keiner gemerkt. Solange Rockmusiker in Lederjacken und Rapper mit Hoodies auch ohne Smoking an der Eingangskontrolle vorbei kommen, ist so ein Motto natürlich wirkungslos. Aber eben: Es sind ja die Swiss Music Awards, und da weiss man von vornherein, dass es auch immer etliche dabei hat, die sich um Dresscodes foutieren.

Das Volk redet neu mit!

SRF 3-Stilsheriff Jeroen van Rooijen wird zum vierten Mal den Swiss Style Award vergben und mit dem «Goldenen Kleiderbügel» einen Musiker ehren, der oder die! das originellste, schönste, schickste oder ausgefallenste Outfit des Abends trägt. «Ich meine, dass dieser Abend auch für Kreativität, Individualität und Wagemut stehen sollte, und deshalb freue ich mich auf alle Gäste, die den etwas beschränkten Dresscode stilvoll, aber mit viel eigenem Esprit auflockern», sagt der Stilfachmann.

2013 war es New-Ethno-Rapper Müslüm, der mit seinem pinkfarbenen Anzug und seiner silbernen Begleiterin den Preis mit nach Hause nahm. Jeroen van Rooijen lobte damals vor allem den Mut zur Extravaganz. 2012 wurde die Sängerin Lea Lu mit dem «Goldenen Kleiderbügel» ausgezeichnet sie war einfach die schönste und eleganteste des Abends. Im Jahr davor, also 2011, war es der Mundart-Rapper Bligg, der den goldenen Kleiderbügel bekam.

Dieses Jahr reden die Hörerinnen und Hörer von SRF 3 ein Wörtchen mit: Wer den Swiss Style Award 2014 bekommt, ist nicht mehr der persönliche und willkürliche Entscheid des SRF-3-Stilsheriffs. Er wird während des Einmarsches der Gladiatoren zusammen mit Judith Wernli eine Shortlist führen mit etwa zehn Kandidaten, von denen sie dann zu Beginn der Award Show fünf Kandidaten für den Swiss Style Award nominieren. Aus denen können die SRF-3-HörerInnen dann per Voting den Sieger des diesjährigen goldenen Kleiderbügels küren.

«Der Sieger muss herausragen, auffallen, besonders aussehen, irgendwie ein Hingucker sein und aus der Reihe tanzen», hofft Jeroen van Rooijen, «Ich möchte gerne den Willen sehen, irgendwie gut und festlich auszusehen und hoffe, dass das Publikum, welches aus den Nominierten aussuchen darf, das auch so sieht und nicht einfach nur für den eigenen Liebling stimmt.»

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