Die Schweiz hatte den türkischen Politiker wegen Rassendiskriminierung veruteilt. Perincek hatte in der Schweiz bei öffentlichen Auftritten gesagt, der Genozid an den Armeniern von 1915 sei eine internationale Lüge.
Das Urteil des Gerichtshofs ist eine grosse Niederlage für die Gesellschaft Schweiz-Armenien, die das Verfahren in der Schweiz ursprünglich angestossen hat. Dementsprechend enttäuscht reagiert Andreas Dreisiebner, der Präsident der Gesellschaft-Schweiz Armenien.
Doch auch aus historischer Sicht sei das Urteil problematisch. Zu diesem Schluss kommt Hans-Lukas Kieser. Er ist Geschichts-Professor an der Universität Zürich, er beschäftigt sich mit dem Osmanischen Reich, der heutigen Türkei. Für ihn ist klar: was 1915 geschah, war ein Völkermord.