In Ägypten ist die Euphorie nach der Tahrir-Revolution von 2011 längst verflogen. Die Politikverdrossenheit unter Präsident al-Sisi ist gross. Die Menschen haben andere Sorgen, etwa die hohen Lebensmittelpreise.
Philipp Scholkmann hat in der Hauptstadt Kairo viele Menschen getroffen und mit ihnen über ihre Nöte und Hoffnungen gesprochen. «Die Wahlen verlaufen fast ohne Opposition», sagt er. Die Menschen würden sich auch deshalb nicht dafür interessieren. Zumindest werde die miserable Wahlbeteiligung - trotz Zensur - auch in den ägyptischen Medien besprochen.
Von der Aufbruchstimmung von 2011 ist nicht mehr viel übriggeblieben. Viele Aktivisten von damals, sagt Philipp Scholkmann, seien schwer enttäuscht.