Zusammen mit seinen Landsleuten Frans Brüggen und Gustav Leonhardt zählt Anner Bylsma zu den Leitfiguren der Aufführungspraxis alter Musik, wie sie sich heute durchgesetzt hat. Vom trockenen Notenbild aus haben die drei damals eine neue Spielweise entwickelt, quasi die Tür geöffnet in die Klangwelt vor der französischen Revolution. Es war der Anfang vom Ende des romantisierenden Dauervibratos.
Noch nach sechs Jahrzehnten eines glücklichen Musikerlebens grübelt Bylsma über die Rätsel der Cellosuiten Bachs. Als Stefan Siegert ihn in seinem Haus in Amsterdam besucht, zeigt ihm Bylsma als Erstes das fertige neue Manuskript über die Suiten Nummer vier bis sechs. Es ist Bylsmas zweites Buch zum Thema.