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Schlüsseldienste verlangen happige Preise

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947 Franken für ein paar Sekunden Arbeit. Für den Laien ist nur schwer vorstellbar, wie solche Preise zustande kommen. Schlüsseldienste berechnen ihre Arbeit höchst unterschiedlich.

Die einen verrechnen Pauschalen, die anderen nennen am Telefon den Preis für das Öffnen der Türe, rechnen anschliessend aber noch eine happige Pikett-Gebühr dazu. «Ich wollte spätabends nicht noch dutzende Dienste durchtelefonieren und Preise vergleichen», erzählt Franziska Meier aus Zürich. Deshalb habe sie nur zwei Services miteinander verglichen. «Der eine Mitarbeiter sagte mir, dass mich das Öffnen der Türe zwischen 250 und 350 Franken kosten werde, ein für mich nachvollziehbarer Betrag.» Allerdings erzählte der Mitarbeiter nur die halbe Wahrheit. Zum Öffnen der Türe kamen noch ein neuer Zylinder sowie weitere Posten dazu. Am Schluss musste Franziska Meier 947 Franken bezahlen.

Barbara Sägesser aus Kilchberg (ZH) hoffte da, billiger wieder in ihre Wohnung zu kommen. «Wir verlangen eine Pauschale von 480 Franken», meldete der Schlüsselservice am Telefon. Barbara Sägesser stimmte zu. Umso erstaunter war sie, als sie realisierte, dass es sich bloss um eine äusserst kleine Arbeit handelte. «Der Monteur war bloss ein paar Sekunden mit dem Schloss beschäftigt. Da finde ich 480 Franken einen sehr stolzen Betrag!»

Ansgar Gmür, Direktor des Schweizerischen Hauseigentümerverbands, kennt solche Fälle. «Wir erhalten immer wieder Reklamationen über unseriöse Schlüsseldienste. Es gibt tatsächlich Firmen, die nutzen die Notsituation der Leute aus.» Deshalb sei es wichtig, dass man sich zuerst informiere, ob die Hausverwaltung nicht einen eigenen Schlüsselnotdienst habe. Gerade bei grösseren Verwaltungen sei das oft der Fall. Und falls man einen Schlüsseldienst kontaktiere, so müsse man bis ins kleinste Detail nachfragen, was alles im Preis inbegriffen ist.

«Im Zweifelsfall weckt man besser einen guten Freund oder die Verwandtschaft, übernachtet dort und löst den Fall am nächsten Morgen», so Ansgar Gmür.

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Schlüsseldienste verlangen happige Preise

Laufzeit 4 Minuten 25 Sekunden. , Simon Thiriet

947 Franken für ein paar Sekunden Arbeit. Für den Laien ist nur schwer vorstellbar, wie solche Preise zustande kommen. Schlüsseldienste berechnen ihre Arbeit höchst unterschiedlich.

Die einen verrechnen Pauschalen, die anderen nennen am Telefon den Preis für das Öffnen der Türe, rechnen anschliessend aber noch eine happige Pikett-Gebühr dazu. «Ich wollte spätabends nicht noch dutzende Dienste durchtelefonieren und Preise vergleichen», erzählt Franziska Meier aus Zürich. Deshalb habe sie nur zwei Services miteinander verglichen. «Der eine Mitarbeiter sagte mir, dass mich das Öffnen der Türe zwischen 250 und 350 Franken kosten werde, ein für mich nachvollziehbarer Betrag.» Allerdings erzählte der Mitarbeiter nur die halbe Wahrheit. Zum Öffnen der Türe kamen noch ein neuer Zylinder sowie weitere Posten dazu. Am Schluss musste Franziska Meier 947 Franken bezahlen.

Barbara Sägesser aus Kilchberg (ZH) hoffte da, billiger wieder in ihre Wohnung zu kommen. «Wir verlangen eine Pauschale von 480 Franken», meldete der Schlüsselservice am Telefon. Barbara Sägesser stimmte zu. Umso erstaunter war sie, als sie realisierte, dass es sich bloss um eine äusserst kleine Arbeit handelte. «Der Monteur war bloss ein paar Sekunden mit dem Schloss beschäftigt. Da finde ich 480 Franken einen sehr stolzen Betrag!»

Ansgar Gmür, Direktor des Schweizerischen Hauseigentümerverbands, kennt solche Fälle. «Wir erhalten immer wieder Reklamationen über unseriöse Schlüsseldienste. Es gibt tatsächlich Firmen, die nutzen die Notsituation der Leute aus.» Deshalb sei es wichtig, dass man sich zuerst informiere, ob die Hausverwaltung nicht einen eigenen Schlüsselnotdienst habe. Gerade bei grösseren Verwaltungen sei das oft der Fall. Und falls man einen Schlüsseldienst kontaktiere, so müsse man bis ins kleinste Detail nachfragen, was alles im Preis inbegriffen ist.

«Im Zweifelsfall weckt man besser einen guten Freund oder die Verwandtschaft, übernachtet dort und löst den Fall am nächsten Morgen», so Ansgar Gmür.

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Waschball versagt im Praxistest

Laufzeit 4 Minuten 25 Sekunden. , Tobias Fischer

Ganz ohne Waschmittel zu «gründlich sauberer Wäsche» kommen: Das versprechen die Anbieter von Waschbällen. Die mit Keramik-Kügelchen gefüllten Kunststoff-Bälle sollen in der Waschmaschine negative Ionen ausstrahlen und so Schmutzpartikel lösen und antibakteriell wirken. Im Selbstversuch in der Waschküche bleibt der Waschball wirkungslos.

Grundlage für den Versuch war ein weisses Tuch mit sechs Flecken: Russ, Erdbeerjoghurt, Gras, Ketchup, Rotwein und Johannisbeer-Konfitüre. Eine 60-Grad-Wäsche mit einem herkömmlichen Flüssig-Waschmittel beseitigte alle Flecken - mit Ausnahme des Rotweins. Nach der 60-Grad-Wäsche mit dem Waschball blieben dagegen deutliche Spuren des Gras-Fleckens, und auch die Ketchup- und der Konfitüren-Fleck konnten nicht beseitigt werden. Auf dieses Resultat kam «Espresso» beim Selbstversuch allerdings auch bei einer 60-Grad-Wäsche alleine mit Wasser.

Auch von der «antibakteriellen Wirkung», welche die Anbieter versprechen, war im Praxistest nichts zu spüren: Die verschwitzte Sportwäsche roch auch nach der 60-Grad-Wäsche mit dem Waschball nach Schweiss.

Fachleute bestätigen die Erfahrungen in der «Espresso»-Waschküche. Das Forschungs-Institut wfk in Krefeld (D) schreibt: «Alle von uns bisher untersuchten Waschbälle haben keine nachweisbare Wirkung gezeigt.» Die Wirkung der Keramik-Kügelchen müsste erst einmal durch neutrale Stellen nachgewiesen werden. Für «die umweltberatung» in Österreich scheinen Waschbälle «vor allem durch den Placebo-Effekt» zu wirken.

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Streunende Katze - finanzielles Risiko?

Laufzeit 2 Minuten 46 Sekunden. , Gabriela Baumgartner / Matthias Schmid

«Espresso»-Hörerin Marianne Jaggi sorgt sich um ihre Schwester. «Ihre Katze ist auf einer Schnellstrasse angefahren worden», schreibt sie. Eine Automobilistin habe das verletzte Tier in die Tierklinik gebracht und später anhand eines Fotos die Besitzerin ausfindig machen können. Doch nun stellt die Tierklinik Rechnung: Tausend Franken soll die Behandlung kosten. «Für meine Schwester eine finanzielle Katastrophe», findet Marianne Jaggi. «Muss sie wirklich bezahlen? Sie hat der Klinik ja keinen Auftrag gegeben.»

Die Schwester von Marianne Jaggi muss die Rechnung bezahlen. Auch wenn jemand anders das Tier in die Klinik gebracht hat. Der Grund findet sich im Zivilgesetzbuch. Wer ein fremdes Tier findet, muss seinen Besitzer benachrichtigen oder die jeweilige kantonale Meldestelle informieren. Bis der Eigentümer gefunden ist, muss der Finder das Tier füttern, pflegen und - wenn nötig - auch zum Tierarzt bringen.

Die damit verbundenen Auslagen muss der Tierhalter bezahlen. Auch wenn er - wie in unserem Fall - den Auftrag für die Behandlung und vor allem den Umfang nicht genehmigt hat. Neben den Spesen und der Tierarztrechnung muss der Tierbesitzer dem Finder einen Finderlohn bezahlen. In der Praxis sind das rund 10 Prozent des Wertes, den das Tier hat.

Im Beispiel der Schwester von Marianne Jaggi hat sich die Automobilistin vorbildlich verhalten. Allerdings hätte sie sich strafbar gemacht, wenn sie das verletzte Büsi einfach seinem Schicksal überlassen hätte.

So gesehen ist eine freilaufende Katze für seinen Besitzer ein gewisses finanzielles Risiko. Ein Halter ist nach der Tierschutzverordnung verpflichtet, sein krankes oder verletztes Haustier unverzüglich behandeln zu lassen. Das Gesetz verbietet es, Tiere unnötig Schmerz, Leid und Ängsten auszusetzen. Wer es zulässt, dass ein Tier langsam verendet, macht sich wegen Tierquälerei strafbar.

Seit einigen Jahren gibt es Gesellschaften, die spezielle Tierversicherungen anbieten. Tierversicherungen zahlen die Behandlungskosten, wenn ein Tier krank wird oder verunfallt. Allerdings werden in der Regel nur junge Tiere aufgenommen und in den Allgemeinen Versicherungsbestimmungen findet sich eine lange Auflistung von Ausschlussgründen. Zudem sind solche Versicherungen nicht billig. Wer sein Tier versichern lassen möchte, sollte auf alle Fälle verschiedene Angebot vergleichen und das Kleingedruckte genau studieren

 

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