Niemand kannte den Lyoner Biologielehrer Alexis Jenni (49), als im Herbst 2011 sein umfangreicher Romanerstling «l'art française de la guerre» erschien. Das hat sich gründlich geändert: sein Ideenroman, der klug so opulent wie unerbittlich erzählte Kriegsschilderungen aus zwei dunklen Jahrzehnten französischer Niederlagen (1942 Vichy, 1946-54 Indochina, 1957-62 Algerien) mit der Reflexion über französische Kriegsverbrechen, Identitätskrise und die Ängste des aktuellen Frankreichs verbindet, wurde zum literarischen Ereignis und mit der bedeutendsten Auszeichnung, dem Prix Goncourt 2011, gewürdigt.
Nun liegt das Buch deutsch vor. Hans Ulrich Probst spricht mit dem Autor über seinen an die «Odyssee» oder «Krieg und Frieden» erinnernden Wurf.
«Die französische Kunst des Krieges» von Alexis Jenni (Luchterhand)