In der Schweiz ist das Geld sehr ungleich verteilt: So besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung mehr als 40 Prozent aller privaten Vermögen. Und in den vergangenen Jahren sind diese Vermögen insgesamt stetig weitergewachsen. Die Einkommen der meisten Angestellten hingegen nehmen kaum zu.
Ungleichheit bekämpfen
Hier setzt die 99-Prozent-Initiative der Juso an: Durch mehr Umverteilung will sie die Ungleichheit bekämpfen. Und zwar sollen Kapitaleinkünfte ab einer gewissen Schwelle stärker besteuert werden, also Gewinne aus Dividenden, Börsengeschäften oder der Vermietung von Wohnungen.
Höhere Steuern auf Kapitaleinkommen
Die Initiative lässt offen, wo diese Schwelle liegen soll. Bei einem Ja am 26. September müsste sie das Parlament danach bestimmen. Die Juso schlägt eine Grenze von 100'000 Franken vor. Konkret würde dies bedeuten, dass die Steuern auf Dividendengewinne von mehr als 100'000 Franken anderthalbmal so hoch wären.
Mehreinnahmen umverteilen
Die Mehreinnahmen – die Initianten schätzen sie auf 10 Milliarden Franken im Jahr – sollen umverteilt werden an Personen mit tiefen und mittleren Einkommen, beispielsweise für Verbilligungen der Krankenkassenprämien.
Bürgerlicher Widerstand
Doch die Juso-Initiative ist umstritten: Nur die SP, die Grünen und die EVP unterstützen sie. Die bürgerlichen Parteien und der Bundesrat bekämpfen die Vorlage dagegen vehement. Sie argumentieren, dass Kapitaleinkommen bereits heute genügend besteuert würden und dass reiche Personen als Reaktion das Land verlassen könnten. Die Initiative schade also dem Standort Schweiz.