Korrespondentinnen und Korrespondenten, die für SRF in fremden Weltregionen unterwegs sind, erleben immer wieder Interessantes und manchmal Obskures. Sie haben uns von Zugfahrten aus ihren Regionen erzählt.
Urs Wälterlin: mit dem «Indian Pacific» durch Australien
Urs Wälterlin ist Korrspondent in Australien. Für die Sendung «Treffpunkt» fuhr er mit dem «Indian Pacific» durch den Süden des riesigen Landes. Über 4300 Kilometer lang ist die komplette Strecke. Sie zieht sich von der Westküste bis an die Ostküste des Kontinents. Ein Abschnitt der Reise, die Strecke durch die Nullarbor-Wüste, ist mit 478 Kilometer die längste gerade Zugstrecke der Welt.
Matthias Kündig: der leere Schnellzug
USA-Korrespondent Matthias Kündig fährt wahnsinnig gerne Zug. Damit ist er aber in der Minderheit. Das Auto ist in den USA nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel.
Einen neuen Zug hat Kündig aber speziell schätzen gelernt: die «Brightline» im Bundesstaat Florida. Der hochmoderne Schnellzug fährt von Miami, am südlichen Ende der Halbinsel Florida, bis nach Orlando.
Durchgesetzt hat sich die Zugstrecke bei den Reisenden aber noch nicht. Der Zug sei meistens fast leer, stellt Matthias Kündig fest. Viele Passagiere seien selbst bei der «Brightline» angestellt.
Damit nicht genug: an den Bahnhöfen stehen oft Menschen, die den Passagieren im vorbeifahrenden Zug zuwinken. Das sind keine Fans, sondern Angestellte - sie sind von ihrem Arbeitgeber dazu verpflichtet!
Bruno Kaufmann: im Zug durch die Welt
Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann ist zugbegeistert. Aber so richtig. Er reist nicht nur in Skandinavien häufig mit dem öffentlichen Verkehr, sondern hat fast die ganze Welt mit dem Zug bereist. Ein kleiner Einblick gefällig?
Thomas Gutersohn: volle Züge und gratis Massagen in Indien
Thomas Gutersohn berichtet für SRF aus Indien. Die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, kann vor allem in Grossstädten wie Mumbai eng werden. Viel enger, als wir es uns in der Schweiz vorstellen können. Einige nennen diesen unfreiwilligen Körperkontakt «Free Massage».
In Indien seien die Menschen eher Frühaufsteher, sagt er. Als er also eines Tages in einem Nachtzug zu lange schlief, setzten sich seine Mitreisenden einfach auf die freien Stellen seines Bettes. Dabei haben aber nicht sie kulturelle Gepflogenheiten missachtet, sondern Korrespondent Gutersohn selbst. Er hätte sein Bett nämlich früher hochklappen sollen.
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Martin Alioth: warum in britischen Bahnhöfen so gehetzt wird
Martin Alioth berichtet für SRF aus England. Eigentlich haben die Engländer die Eisenbahn erfunden und gross gemacht. Heute sei das Reisen dort aber nicht so einfach.
Alioth beobachtet regelmässig erstaunt , wie sich Menschen mit Blick auf die Anzeigetafeln in den Bahnhofshallen versammeln, nur um plötzlich gehetzt auf ihren Zug zu rennen.
Der Grund dafür: erst kurz vor Abfahrt eines Zuges wird festgelegt, auf welchem Perron dieser abfahren wird. Weil die Bahnhöfe oft so gross und die verbleibende Zeit so knapp ist, müssen die Reisenden jedes Mal auf ihren Zug zu hetzen.
Martin Aldrovandi: mit dem Hochgeschwindigkeitszug durch China
Martin Aldrovandi mag Schnellzüge. Besonders die Chinesischen. Sie seien sehr modern und bequem, sagt er. Der SRF Korrespondent reist in China meistens mit den Hochgeschwindigkeitszügen.