Mit den Spendengeldern soll die Hilfe der Partnerhilfswerke in jenen Ländern unterstützt werden, in denen sich bereits bestehende Krisen durch die Pandemie zusätzlich verschärft haben.
«Wir können die Coronakrise nur überwinden, wenn unsere Solidarität nicht an der Grenze halt macht», bringt Roland Thomann, Direktor der Glückskette, die Situation auf den Punkt.
«Menschen leiden Not und ohne sofortige zusätzliche internationale humanitäre Hilfe riskieren wir, dass fragile Länder in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen werden.» In Entwicklungsländern sind die Folgen der Pandemie oftmals schlimmer als das Coronavirus selbst: Armut, Hungersnot und Krankheiten verstärken sich, Fortschritte im Gesundheits- und Bildungswesen sind gefährdet.
Für Familien, die unter prekären Bedingungen leben, bedeuten die Ausgangsbeschränkungen, dass sie ihre Existenzgrundlage verlieren. Für Tagelöhner gibt es ausser der humanitären Hilfe kein Sicherheitsnetz.
100 Millionen Menschen laufen gemäss Weltbank Gefahr, in extremer Armut zu enden. Flüchtlinge leben in beengenden Verhältnissen und können sich nicht gegen eine Infektion schützen. Schwangere Frauen sind dem Risiko ausgesetzt, keine medizinische Erstversorgung mehr zu erhalten.
80 Millionen Kinder sind laut WHO vermeidbaren Krankheiten ohne Impfung schutzlos ausgeliefert.
Bestehende humanitäre Hilfe ausweiten
Die Glückskette stellte bereits Anfang Juli zwei Millionen Franken aus ihrem Nothilfefonds bereit, um die Hilfe ihrer Partnerhilfswerke weltweit zu unterstützen, in denen die Coronakrise dramatische Auswirkungen hat auf das Leben der Menschen in Flüchtlingslagern, Slums, Kriegsgebieten oder Ländern mit extremer Armut.
Neun Partnerhilfswerke haben in sieben Ländern bereits Hilfe in den Bereichen Informations- und Präventionskampagnen geleistet: Zum Beispiel in der Vorbereitung auf die Pandemie in Flüchtlingslagern (Bangladesch, Tansania), der Einrichtung von Handwaschstationen (Jemen, Burkina Faso, Haiti, Myanmar) oder der Beschaffung von Schutzmaterial für medizinisches Personal (Jemen, Haiti, Myanmar, Mosambik, Bangladesch, Tansania). Die Mittel reichen jedoch bei Weitem nicht aus.
Dank der Spenden zugunsten von «Coronavirus International» können unsere Partnerhilfswerke zum Beispiel Überbrückungshilfe leisten und damit die wirtschaftlich negativen Auswirkungen auf arme und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen mildern; sie können im Bereich Bildung, Ausbildung und Schutz für Kinder und für gefährdete Menschen Unterstützung leisten oder dafür sorgen, dass die Gesundheitsdienste im Bereich Pflege und Prävention in Bezug auf COVID-19 und in anderen Gesundheitsfragen weitergeführt werden können.