Die Zusammensetzung der Darmflora ist das Resultat unseres bisherigen Lebens. Sie ist dadurch beeinflusst, ob wir gestillt wurden oder nicht, oder ob wir häufig mit Schmutz in Kontakt kamen oder nicht.
Dass eine vielfältige Darmflora eine gute Darmflora ist, zeigen sowohl Tierforschungen, wie auch die wenigen Studien, die mit betroffenen Patienten gemacht wurden: Anzeichen von neurologischen Erkrankungen wie Depressionen, Multiple Sklerose oder Autismus gehen mit einer reduzierten Darmbakterienvielfalt einher.
1. Ausgewogene und farbenfrohe Ernährung
Wollen Sie sich darmgesund ernähren, legen Sie den Fokus auf folgende Punkte:
- Farbig: Essen Sie frisch und möglichst vielfarbig. Schauen Sie beim Gemüse zum Beispiel, dass sie kleine Portionen von verschiedenen Gemüsen anstatt eine grosse Portion von einem Gemüse essen. So kann der Darm aus dem Vollen schöpfen.
- Selbstbestimmt: Schöpfen Sie Ihren Teller bewusst selber und essen Sie nur so viel, bis Sie satt sind. Ihr Darm steht mit dem Hirn in Kontakt und meldet, was er braucht.
- Rhythmus: Drei Mahlzeiten am Tag sind ideal für den Darm, so kann er dazwischen in Ruhe arbeiten.
Gesunde Produkte:
- «Gute» Kohlenhydrate wie Vollkorn oder Hülsenfrüchte
- Fermentierte Nahrungsmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut
- Eiweiss sollte regelmässig Teil des Essens sein und aus verschiedenen tierischen und pflanzlichen Quellen stammen
- Dasselbe gilt für fetthaltige Lebensmittel
2. Haushaltszucker und Weissmehl hemmen den Darm
Ohne einzelne Lebensmittel zu verteufeln: Der gewöhnliche Haushaltszucker (Saccharose) und raffiniertes Weissmehl füttern die ungünstigen Darmbakterien und gelten als wenig darmgesund. Um die Darmbakterienvielfalt hoch zu halten, kann es sich lohnen, diese Lebensmittel auf ein Minimum zu reduzieren. Ist die Ernährung jedoch ausgewogen und vielfältig, kann der Darm auch kleine Portionen dieser Lebensmittel gut verkraften.
3. Medikamente haben grösseren Einfluss als gedacht
Kürzlich fand man heraus, dass einige Medikamente nicht wie erwartet in einem Mechanismus im Körper wirken, sondern in der Darmflora. Der Darm ist also auch bei der Medikamentenforschung in den Fokus gerückt. Deshalb ist auch erklärbar, warum Medikamente bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken: Die Darmflora ist individuell wie der Fingerabdruck.
Auch Antibiotika wirken im Darm, sie bekämpfen gewisse Bakterien, allerdings nicht nur schlechte, und bringen so das Gleichgewicht durcheinander. Zirka ein halbes Jahr nach der Antibiotikakur ist das Darmflora wieder erholt. Nehmen wir jedoch regelmässig Antibiotika zu uns, bleibt die Bakterienvielfalt eingeschränkt.
4. Darmflora langfristig zu verändern ist aufwändig
Gut für alle, die Antibiotika zu sich nehmen: Der Darm erholt sich wieder davon. Schlecht für alle, die ihre Darmflora nachhaltig vielfältiger gestalten wollen: Dafür braucht es eine aufwändige und langfristige Verhaltensänderung. Eine Kur von ein paar Wochen verändert die Darmflora nicht nachhaltig.
Zu einem besseren Wohlbefinden oder zu kurzfristigen Veränderungen im Darmbereich kann eine mehrere Wochen lange Kur allerdings sehr wohl beitragen. Durch unseren Lebensstil ist der Darm stark belastet und zum Teil auch verklebt und verkrustet. Es kann sich durchaus lohnen, diesen meterlangen Schlauch zu entrümpeln und ihn daran zu erinnern, was seine Aufgaben sind. Ihn quasi zum Arbeiten anzustupsen – zum Beispiel mit einer Darmsanierung