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«Jeder Schweizer ist verpflichtet, Militärdienst zu leisten. Für Schweizerinnen ist der Militärdienst freiwillig.» So steht es in der Bundesverfassung. Lange war diese Bestimmung unbestritten. Doch seit einigen Jahren mehren sich die Stimmen, die darin eine Ungleichbehandlung der Geschlechter sehen. Wenn die Frauen gleiche Rechte fordern – die ja auch durch die Verfassung garantiert sind –, dann sollen sie auch die gleichen Pflichten haben.
Der Armee fehlen Soldaten
Hinzu kommt, dass die Schweizer Armee zunehmend Mühe hat, genügend Soldaten zu finden. In einem Bericht von 2019 hält der Bundesrat fest, dass der Personalbestand der Armee mittelfristig gefährdet sei – weil viele junge Männer lieber Zivildienst leisten oder untauglich sind.
Einsatz im Militär, Altersheim oder Feuerwehr
Gleich beide Probleme – die Ungleichbehandlung der Geschlechter und den Unterbestand der Armee – möchte der Verein «Service Citoyen» lösen: Er schlägt vor, dass eine allgemeine Dienstpflicht für Frauen und Männer eingeführt wird. Das würde bedeuten, dass beide Geschlechter einen Dienst für die Gesellschaft leisten müssen. Der Dienst könnte im Militär, aber auch in einem Altersheim oder bei der Feuerwehr geleistet werden.
Junge Grüne wollen freiwilligen Dienst
Doch die Idee kommt nicht überall gut an: So lehnen zum Beispiel die Jungen Grünen diese Form einer allgemeinen Dienstpflicht ab, weil sie zu sehr an die Wehrpflicht gekoppelt sei. Stattdessen wollen die Jungen Grünen die Wehrpflicht abschaffen und eine freiwillige allgemeine Dienstpflicht einführen.