Am 27. September stimmen wir über das neue Jagdgesetz ab. Soll der Schutz des Wolfes gelockert werden? Die Diskussion zum Thema finden Sie hier.
Vor 25 Jahren sind die ersten Wölfe wieder in die Schweiz eingewandert – nachdem sie hierzulande zuvor ausgerottet worden waren. Zuerst waren es Einzeltiere, die aus Italien wieder in die Schweiz kamen und umherstreiften. Seit 2012 pflanzen sich die Wölfe in den Schweizer Berggebieten erfolgreich fort und bilden Rudel.
Wölfe haben viele Feinde
Mit dem Wolf kam nicht nur ein Symbol für die wilde Natur zurück, sondern es kamen auch alte Probleme zurück: Der Wolf frisst gerne Nutztiere, insbesondere Schafe.
Pro Jahr sind es rund 500 Nutztiere. Und er versetzt auch andere Tiere wie Kühe in Angst und Schrecken. Dadurch hat sich der Wolf eine grosse Gegnerschaft geschaffen, insbesondere unter den Bäuerinnen und Bauern.
Weniger Schutz
Mit dem revidierten Jagdgesetz wollen Bundesrat und Parlamentsmehrheit auf die wachsende Zahl von Wölfen reagieren: Künftig soll der Abschuss der Grossraubtiere einfacher werden.
So können Wölfe auch präventiv abgeschossen werden – also auch, wenn sie noch keine Nutztiere gerissen haben. Das Wachstum der Wolfspopulation soll gebremst, sein Bestand stärker reguliert werden.
«Reines Abschussgesetz»
Doch dieses neue Jagdgesetz geht einer Reihe von Parteien und Umweltorganisationen zu weit. Sie sprechen von einem «reinen Abschussgesetz» und haben deswegen das Referendum dagegen ergriffen.
Der Wolf sei gemäss Berner Konvention «streng geschützt» und dürfe nicht leichtfertig abgeschossen werden.
Live-Diskussion im «Forum»
Wie viel Platz wollen wir dem Wolf in der Schweiz lassen? Und wie viel sind uns die gefährdeten Schafe wert? Ist das neue Gesetz ein guter Kompromiss oder fehlgeleitet? Darüber diskutierten wir in der Sendung «Forum» auf SRF1 mit dem Publikum und mit zwei Gästen im Studio:
Anton Merkle, Jäger und Präsident von Jagd Schweiz: «Es braucht eine stärkere Regulierung der Grossraubtiere in der Schweiz.»
Joanna Schönenberger, Jägerin und Mitglied des Nein-Komitees: «Das neue Jagdgesetz kommt einer Hexenjagd gleich.»