Die Deutschschweizer Sammlung
«Tschäderibumm» ist eine Gedichtsammlung für Kinder, bei der 45 Deutschschweizer Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben. In diesem Buch findet man (fast) alles: Fingerverse, Abzählreime, Nonsensgedichte, Gedichte, die eine Geschichte erzählen. Und Gedichte, die aus der neuen Kunsform Spoken Word entstanden sind. Entsprechend vielseitig liest sich die Liste der Schreibenden: Franz Hohler, Kurt Marti, Katja Alves, Pedro Lenz, Ariane von Graffenried, Linard Bardill usw. Herausgeber Hans ten Doornkaat ist es gelungen, Kindergedichte zeitgemäss zu präsentieren – und damit auch zu zeigen, was für neue Sprachformen sich entwickelt haben. Ein tolles, bunt illustriertes Buch, mit dem man sich auch gemeinsam bestens unterhalten und amüsieren kann.
Die traditionelle Anthologie
«Alle Wörter gibt es. Sonst könnte man sie nicht sagen.» Dieses Zitat eines Kindes steht gleich am Anfang der umfassenden, klassischen, kunstvoll illustrierten Anthologie «Grosser Ozean». Es ist eine Sammlung von über 350 Gedichten meist deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. Jüngere Kinder werden mit Themen wie Tierwelt, Jahreszeiten, Einschlafgedanken angesprochen, ältere mit Themen, die einen stets begleiten: Liebe, Leid, Leben, Tod. Es sind literarische, anspruchsvolle Gedichte – und man muss eine sorgfältige Auswahl treffen, welchem Kind man welche Texte vorlegt. Aber was man daraus gewinnt, ist kostbar: Trost, Inspiration – und oft auch einen Anlass zum Schmunzeln oder Lachen.
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Bild 1 von 3Legende: Hans ten Doornkaat / Der gesunde Menschenversand, 2022 -
Bild 2 von 3Legende: Hans-Joachim Gelberg / Julius Beltz GmbH, 2015
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Bild 3 von 3Legende: Jason Reynolds, dtv, 2022
Die moderne Version
Der junge US-Amerikaner Jason Reynolds hat das Gedicht «Für alle» in Form eines Briefs geschrieben. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, sich niemals entmutigen zu lassen und zu träumen. Eindringlichkeit und Authentizität zeichnen dieses Gedicht aus.
In rhythmischen, klaren Sätzen erzählt Reynolds – ohne Pathos – von seinem eigenen Weg, seinen Zweifeln, der Dunkelheit und seiner Suche nach Licht, Wärme und Trost. Wie seine Erfahrungen ihn zu demjenigen Menschen gemacht haben, den er heute ist. Er richtet sich nicht an eine bestimmte Gruppe von Menschen oder Religionen. Es ist ein Gedicht für alle. Fesselnd, nahbar, inspirierend.
