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Essen am Arbeitsplatz Gesund Essen auf der Arbeit

Wenn es im Büro viel zu tun gibt, die To-do-Liste lang ist und die Zeit rast, dann verbringen wir die Mittagspause auch mal am Pult. In der einen Hand das Sandwich, in der anderen die Maus. Wie gut tut uns das auf Dauer? Und wie geht achtsam Essen am Arbeitsplatz?

Die Präsi fürs Meeting am Nachmittag steht noch nicht oder die Chefin wartet mal wieder sehr ungeduldig aufs Protokoll der wöchentlichen 11 Uhr-Sitzung. Wer sich in dieser Situation etwas Luft verschaffen muss, opfert schnell mal die Mittagspause und isst ein Sandwich am Pult. Besonders achtsam ist dieses Verhalten nicht. Und auch der Gesundheit ist das Multitasking über Mittag nicht sonderlich zuträglich. Dies bestätigt Dominique Rémy, diplomierte Ernährungsberaterin SVDE (Schweizerischer Verband der Ernährungsberater:innen).

Wer am Pult isst, ist abgelenkt und kann sich zu wenig aufs Essen fokussieren.
Autor: Dominique Rémy Diplomierte Ernährungsberaterin

Die fehlende Distanz zum Job während des Essens macht, dass man Sättigungssignale nicht genügend wahrnimmt und in der Tendenz zu viel isst. «Tut man das regelmässig», so Rémy, «kann Übergewicht mit den entsprechenden gesundheitlichen Konsequenzen die Folge des unachtsamen Essens sein.»

Ungesundes Essen am Arbeitsplatz

Die Erfahrung zeigt, dass Menschen öfter zu kohlenhydratlastigen, sehr salzigen, fettigen Speisen und zu Convenience-Angeboten greifen, wenn sie ihr Mittagessen nebenbei und während des Arbeitens einnehmen. Dies hat Auswirkungen auf das Trinkverhalten am Nachmittag. «Und wer während der Mittagspause nicht richtig abschalten und sich erholen kann, greift am Nachmittag dann gerne zu gezuckerten und stark koffeinhaltigen Getränken», sagt Dominique Rémy.

Ortswechsel und Pause ist angesagt

Die Ernährungsberaterin empfiehlt deshalb fürs Mittagessen einen Ortswechsel und eine Pause. Der Ortswechsel kann dabei auch klein sein: zum Beispiel ein kurzer Gang vom Pult in den Pausenraum. Das hilft, sich vom Stress besser zu entkoppeln, zu entschleunigen und den Fokus gezielt aufs Essen zu richten. Mit dem Resultat, dass man die Sättigungssignale besser wahrnimmt und sich auch länger satt fühlt.

«Wer nur nebenbei isst», sagt Dominique Rémy, «fühlt sich zwar körperlich für eine kurze Zeit satt, doch Kopf und Zunge sind immer noch hungrig.» Das kommt daher, weil Achtsamkeit und Genuss bei der Nahrungsaufnahme am Pult fehlen.

So vermeiden Sie das Mittags-Tief

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Legende: Der ausgewogene Teller: Viel Salat, etwas Eiweiss- und Stärkebeilage. colourbox
  • Möglichst ausgewogen essen. Die gesunde Mahlzeit besteht aus drei Komponenten: Gemüse oder Salat, Eiweiss-Beilage (Fleisch, Fisch, Ei oder pflanzliches Eiweiss, z.B. Hülsenfrüchte) und eine Stärke-Beilage (Brot, Kartoffeln, Reis oder Teigwaren).
  • Reine Kohlenhydrat-Mahlzeiten vermeiden (z.Bsp. nur Teigwaren, Couscous oder Reis). Sind diese Gerichte zudem noch sehr fett, liegen sie schwer im Magen und führen zu Konzentrationsschwächen am Nachmittag.
  • Mengenmässig beim Essen nicht übertreiben. Zu grosse Portionen Salat- oder Rohkost-Teller können ebenfalls zu einem Mittags-Tief führen.
  • Genug trinken, wenn immer möglich Wasser pur, mit Früchten oder Kräutern aromatisiertes Wasser oder ungesüssten Tee.

Gegen ein allfälliges Mittagstief hilft nicht nur Kaffee, sondern auch Wasser, Tee oder Bewegung. Um den Energiefluss wieder in Schwung zu bringen, hilft kurz aufstehen, sich recken und strecken oder auch mal die Hände kalt waschen.

Radio SRF 1, A Point, 19.2.2022, 11:40 Uhr

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