Soviel steht fest: Für den Geruch aus der Kloschüssel ist Asparagusin-Säure verantwortlich – eine schwefelhaltige Verbindung, die nur im Spargel vorkommt und nichts mit der Aminosäure Asparaginsäure zu tun hat.
Nach dem Essen wandelt der Stoffwechsel die Asparagusin-Säure in verschiedene schwefelhaltige Verbindungen um. Und diese stinken. Aber eben nicht bei allen.
Manche Menschen riechen nichts Auffälliges nach dem Spargelkonsum. Das lässt einerseits den Schluss zu, dass ihr Stoffwechsel die Asparagusin-Säure nicht in geruchsintensive Verbindungen umwandelt, oder aber, dass sie diese schlicht nicht riechen können.
Es riecht nicht bei allen
Es ist erstaunlich, wie viel Forschung seit Ende des 19. Jahrhunderts zu diesem Thema getrieben wurde. Nun ist klar: Der Urin der einen stinkt, der Urin der anderen nicht. Das ist aber nicht alles. Es gibt auch Menschen, die können diesen speziellen Duft einfach nicht riechen. Das heisst, sie gehören zur Gruppe, deren Urin riecht, können den Geruch selber aber nicht wahrnehmen.
Genetisch bedingt
Verschiedene Studien zeigen, dass beides genetisch bedingt ist. Die Geruchsrezeptoren weisen bei denjenigen, die Spargelurin nicht riechen können, eine genetische Abweichung auf. Für die Unfähigkeit, den Geruch zu erzeugen, fanden die Forscher den genetischen Zusammenhang bisher nicht. Aus Familienstudien ist aber klar: auch die Fähigkeit Spargel-Urin zu produzieren, wird vererbt.
Spargeln sind so oder so gesund
Wie dem auch sei. Der Urin-Geruch nach dem Spargel-Essen ist gesundheitlich absolut unproblematisch. Spargel ist ausgesprochen gesund, kalorienarm und reich an Vitaminen, Antioxidantien und Nährstoffen. Und manch einer liebt nicht nur die Spargeln selbst, sondern auch den Geruch danach.
Um den Genuss von Spargeln geht es in der Sendung «A Point». Wir zeichnen die Kulturgeschichte des Spargels nach und vertiefen die Frage, warum es sich lohnt auf die einheimischen Triebe zu warten.