Die Migros hat die Süssigkeit mit dem umstrittenen Namen aus dem Sortiment genommen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Namen eine Bedeutung haben, dass Sprache eine Wirkung hat.
Viele Betroffene fordern, dass Wörter, die verletzend sind, nicht mehr verwendet werden. Und die Sprache ändert sich mit dem politischen Zeitgeist. Heute ist das N-Wort für dunkelhäutige Personen nicht mehr akzeptabel: Es ist offensichtlich ein herabsetzendes Schimpfwort.
Geschlecht, Herkunft, Lebensweise
Und solche Beispiele gibt es viele, nicht nur, was die Hautfarbe betrifft: Auch der Begriff «Zigeunerschnitzel» für ein Stück Fleisch wird von den Fahrenden als störend empfunden.
Ebenso ist das Wort «Fräulein» für eine junge Frau inzwischen verpönt. Und wenn Menschen von den Balkanländern als «Jugos» bezeichnet werden, dann wird auch hier die abschätzige Haltung deutlich.
Unterschiedliches Tempo
Doch der sprachliche Wandel vollzieht sich nicht überall gleich schnell: Es gibt Menschen, die «Mohrenkopf» in Ordnung finden und die sich nicht am «Zigeunerschnitzel» stören.
Ihr Argument ist oft, dass sie diese Begriffe schon immer verwendet hätten und dass diese Dinge einfach so hiessen. Der Sprachgebrauch hat eben auch viel mit Gewohnheiten und Gebräuchen zu tun.
Widerstand gegen den Sprachwandel
Daneben gibt es auch aktiven Widerstand gegen die Umbenennung von Gegenständen. Gewisse Menschen vermuten einen Gesinnungsradikalismus dahinter, eine Art Sprachpolizei, die allen vorschreiben wolle, wie sie zu reden hätten. Sie sprechen von einer übertriebenen Political Correctness, die uns die freie Rede verbieten wolle.
Live-Diskussion im Studio
Es stellt sich also die Frage, wie diskriminierend unsere Sprache ist. Oder wird hier viel Lärm um nichts gemacht? Darüber haben wir mit Gästen im Studio diskutiert. Ins Studio geladen haben wir Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Minderheiten und eine Forscherin, die sich mit dem Thema Ungleichheit befasst.