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Radio SRF 1 Diesel am Pranger – zu Recht?

Der Kampf gegen dreckige Dieselautos hat die Schweiz erreicht. Als erste Stadt will Genf bei schlechter Luft temporäre Fahrverbote verhängen. Pikant: Ausgerechnet in Genf, wo sich in diesen Tagen am Automobilsalon die Branche trifft.

Diesel in Verruf

Betroffen von einem Fahrverbot dürften zuerst Besitzer älterer Dieselautos sein mit einem hohen Ausstoss an Stickoxid. Stickoxid ist giftig und verursacht Krankheiten der Atemwege – zum Beispiel Asthma.

Erst kürzlich hat in Deutschland ein Gericht entschieden: Städte dürfen Strassen sperren für Dieselfahrzeuge der älteren Generation. Um in die Innenstädte oder bestimmte Strassen zu gelangen, müsste neu eine Plakette eingeführt werden. Nur mit dieser wäre die Zufahrt erlaubt.

Auslöser Abgas-Skandal

Hintergrund dieser Massnahme ist der Abgas-Skandal beim deutschen Autobauer Volkswagen. Tests zeigten, dass Diesel-Autos klar mehr schädliche Stickoxide ausstossen, als in den Verkaufskatalogen der Hersteller angegeben war.

Nun wird auch in der Schweiz dem Diesel-Auto den Kampf angesagt. Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) rät beim Neukauf von einem Diesel ab und fordert vom Bundesrat, er soll die Zulassung von neuen Dieselfahrzeugen verbieten.

Der Automobil-Club der Schweiz (ACL) seinerseits hält wenig von den Forderungen. Der Diesel habe jahrelang zur C02-Reduktion beigetragen und bleibe wichtig, um die CO2-Ziele zu erreichen.

Gäste in der Sendung

  • Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Schweiz und Nationalrätin (BE)
  • Thomas Hurter, Präsident Automobil Club der Schweiz (ACS) und Nationalrat (SH)

Online-Diskussion

Was meinen Sie? Sind Fahrverbote für «Drecksschleudern» in Schweizer Städten die Lösung? Oder wird der Diesel verteufelt, nachdem er jahrelang als ökologische Alternative gepreist wurde? Kommentare aus der Online-Diskussion sind in die Live-Sendung eingeflossen.

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