Die Idee hinter der Einführung der Sommerzeit war das Stromsparen. Angeblich stammt sie vom amerikanischen Universalgelehrten Benjamin Franklin. Durch das frühere Zubettgehen und das frühere Aufstehen sollte weniger Energie verbraucht werden.
In der Schweiz wurden zum ersten Mal 1941 Erfahrungen mit der Zeitumstellung gesammelt — nur um nach einigen Monaten für mehr als 35 Jahre in Vergessenheit zu geraten. In Folge der Öl-Krise Anfang der 1970er-Jahre wurde die Sommerzeit dann aber in Frankreich eingeführt. Es folgten weitere europäische Staaten, und 1977 verabschiedete der Bund ein Gesetz, welches die Sommerzeit auch in der Schweiz einführen sollte.
Die Schweizer Bauern liefen Sturm: Wegen des veränderten Biorhythmus fürchteten sie Einbussen bei der Milchproduktion. Die Bauern brachten ein Referendum zustande und die Sommerzeit wurde begraben. Zwei Jahre später wurde die Zeitumstellung trotzdem eingeführt — mit dem Energiesparargument. Das Parlamente winkte das «Zeitgesetz» auf Wunsch des Bundesrates durch.
Immer wieder folgten Vorstösse, um die Sommerzeit abzuschaffen — doch bis heute ist sie ein Bestandteil der Schweiz. Heute ist jedoch bekannt, dass das Argument des Energiesparens nicht zählt. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Auswirkungen minimal sind. Der Lichtverbrauch mag geringer sein, dafür ist der Heizaufwand höher.
Eine Zeit trotz fünf Zonen
Dennoch hält sich das Konzept — aber ganz unterschiedlich von Land zu Land. In Australien dürfen die regionalen Parlamente frei entscheiden, ob sie eine Zeitumstellung wünschen oder nicht. Als Folge kennen gewisse Bundesstaaten die Zeitumstellung, andere nicht.
Im krassen Gegensatz zu Australien steht China. Das Land verzichtet gänzlich auf die Sommerzeit und sogar auf jegliche Zeitzonen, obwohl es geografisch betrachtet fünf Zeitzonen beinhaltet. Es gibt nur eine Zeit, die Peking-Zeit.
In der Schweiz hat sich die Sommerzeit mittlerweile eingependelt. Zwar gibt es immer wieder kritische Stimmen beim Umstellungsdatum, aber ein politischer Vorstoss ist nicht in Sicht.