Zum Inhalt springen

Schulhauswartin im Wandel Vom Schrecken zum Liebling des Pausenplatzes

Früher gefürchtet, heute geschätzt: Anita Meier ist Schulhauswartin in Affoltern am Albis und seit zehn Jahren im Amt. Sie ist nicht nur handwerkliche Allrounderin, sondern auch Vertrauensperson mit technischem Know-how und grünem Daumen. Wie hat sich der Beruf über die Jahre verändert?

Sie kennt jede Tür, jede Glühbirne und jede Macke im Gebäude: Seit zehn Jahren ist Anita Meier Schulhauswartin im Schulhaus Kirchenfeld in Affoltern am Albis. Ob Reparaturen, Gartenpflege oder Reinigung, Anita Meier sorgt seit einem Jahrzehnt für Ordnung, Sicherheit und ein gutes Miteinander im Schulhaus Kirchenfeld. Dies mehrheitlich alleine, da das Schulhaus verhältnismässig klein ist.

Man muss das Schulhaus wie sein eigenes Zuhause behandeln.
Autor: Anita Meier Schulhauswartin

Anita Meier wurde per Zufall «Fachfrau Betriebsunterhalt», wie der Beruf heute offiziell heisst. Spontan habe sie sich damals auf das Stelleninserat in der Zeitung beworben und den Job bekommen. Auch heute lebt und liebt Anita Meier ihren Job. «Nach zehn Jahren habe ich mich in den Beruf rein gelebt. Da kennt man mittlerweile alle Tücken. Man muss das Schulhaus, auch immer ein bisschen wie sein eigenes Zuhause behandeln», erzählt sie.

Ein Beruf, der sich im Schulbereich über die Jahre hinweg stark verändert hat und sehr vielfältig wurde. Er umfasst heute Reparaturen, Reinigung, Gartenpflege und auch immer wieder administrative Aufgaben. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind ebenfalls zentrale Themen geworden. Die Anforderungen an das Berufsbild haben sich in den letzten Jahren stark erhöht und der Beruf ist längst mehr als nur ein Handwerk.

Mein Beruf ist unglaublich vielseitig und abwechslungsreich.
Autor: Anita Meier Schulhauswartin

Und wo der Hauswart früher als Schrecken der Pausenplätze galt, ist er heute oftmals deren Herzstück. Dies merkt auch Anita. «Ich glaube, die meisten Kinder finden mich nett», erzählt sie. Sie will nicht die strenge Hauswartin sein und sucht den direkten Dialog mit den Kindern. So wird sie durchaus auch mal zur Vertrauensperson von einigen Kindern.

Als Schulhauswartin wird es sicher nicht langweilig. «Mein Beruf ist unglaublich vielseitig und abwechslungsreich. Man hat Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen. Das ist das Tolle daran», erzählt Anita Meier mit Leidenschaft.

Und es ist sicherlich ein Beruf, den es auch in Zukunft immer auf eine Art und Weise brauchen wird. Egal, wie sich das Berufsbild verändern wird. Die erste Ansprechperson wird immer ein Mensch sein, davon ist Anita Meier überzeugt.

Radio SRF 1, «Treffpunkt», 15.8.2024, 10:03 Uhr

Meistgelesene Artikel