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Spendenaktion mit Glückskette Fragen und Antworten zur Solidaritätswoche «Bildung für alle»

Gemeinsam mit der Glückskette sammelt SRF für mehr Bildung im In- und Ausland. Hier gibt es Antworten auf Ihre Fragen.

Wofür sammelt die Glückskette im Dezember 2023?

Weltweit bleibt beinahe jedes fünfte Kind im schulpflichtigen Alter von der Bildung ausgeschlossen, das sind rund 244 Millionen Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren. Im Zentrum des diesjährigen Solidaritätstages steht deshalb der Zugang zu Bildung für Kinder und Jugendliche in der Schweiz und weltweit.

Die eine Hälfte der gesammelten Spenden kommt dem Kinder-Fonds der Glückskette zugute, der Projekte von 26 akkreditierten Schweizer Partnerorganisationen im Ausland unterstützt. Die zweite Hälfte fliesst in den Fonds «Berufliche und soziale Integration junger Menschen in der Schweiz». Es werden Projekte von verschiedenen privaten Non-Profit-Organisationen aus dem Sozialbereich unterstützt, mit dem Ziel, dass sich junge Menschen in der Schweiz, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, eine Zukunft aufbauen können.

Was ist die Glückskette?

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In Partnerschaft mit der SRG und privater Medien mobilisiert die Glückskette die Bevölkerung und sammelt Spenden bei grossen Naturkatastrophen, Konflikten sowie für die Kinderhilfe und für verletzliche Menschen in der Schweiz. Im Ausland unterstützt sie humanitäre Projekte von 26 Schweizer Partnerorganisationen und in der Schweiz arbeitet sie bei Lücken im Schweizer Sozialsystem mit verschiedenen lokalen Organisationen zusammen. Die Glückskette ist unabhängig und transparent und gewährleistet die Kontrolle der Projekte sowie die korrekte Verwendung der Spendengelder.

Warum wird gerade jetzt für Bildung gesammelt?

Auf der ganzen Welt können Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen oder werden ausgebeutet und missbraucht. Dabei sollte jedes Kind das Recht haben, zu lernen und geschützt zu sein. Eine Investition in die Bildung und den Schutz von Kindern ist eine Investition in eine bessere Zukunft.

Bildung hilft, den Kreislauf von Gewalt und Armut zu durchbrechen. Sie ermöglicht es Kindern, im Erwachsenenalter den Zugang zu einer Arbeit und einem angemessenen Einkommen zu haben. Bildung eröffnet somit alternative Perspektiven zu Armut und Gewalt.

 Warum wird für Bildungsprojekte in der Schweiz gesammelt, die für ihr gutes Schulsystem bekannt ist?

In der Schweiz ist einer von zehn Jugendlichen ohne Ausbildung oder ohne Arbeit. Ohne Ausbildung ist das Risiko für Jugendliche, später in Armut zu leben, viermal höher. Jugendliche ohne Ausbildung werden oft zu Unrecht stigmatisiert, was sie daran hindert, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden und aus der Armutsspirale auszubrechen.  

Die schulischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler hängen stark von ihrem Herkunftsmilieu ab. Diese Ungerechtigkeit muss durchbrochen werden und alle Jugendlichen müssen die Chance auf eine vielversprechende Zukunft erhalten.   

Welche Regionen ausserhalb der Schweiz werden mit den Spendengeldern unterstützt? 

Im Ausland werden Projekte in den Regionen Sahel (Niger, Burkina Faso, Mali), Zentralamerika und Kolumbien unterstützt.  

In den Ländern der Sahelzone sind Tausende von Schulen aufgrund von Konflikten oder Bedrohungen geschlossen. Die Region erlebt eine Vielzahl von Angriffen auf Schulen, Klassenzimmer werden niedergebrannt, Lehrpersonen und Kinder ins Visier genommen und einige Schulen werden von bewaffneten Gruppen oder Streitkräften besetzt. Das führt dazu, dass die Einschulungsraten in dieser Gegend zu den niedrigsten der Welt gehören.  

Mehrere mittelamerikanische Länder wie Honduras oder El Salvador gehören zu den gewalttätigsten Ländern der Welt. Kinder, die nicht zur Schule gehen, sind leichte Ziele für Banden und bewaffnete Gruppen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Bildungsniveau und der Beteiligung von Jugendlichen in diesen Gruppen. Um nicht in die Gewalt abzurutschen, brauchen Jugendliche eine Alternative.

Was läuft bei Radio SRF bezüglich der Aktion «Bildung für alle»?

Gemeinsam mit der Glückskette ruft SRF vom 18. bis 21. Dezember 2023 zur Solidarität mit den Jüngsten auf. Während der Solidaritätswoche zeigt Schweizer Radio und Fernsehen in diversen Sendungen, warum Bildung für Kinder und Jugendliche von grösster Bedeutung ist. Die Moderatorinnen und Moderatoren von Radio SRF 1 und SRF 3 sammeln in der Woche vor Weihnachten gemeinsam mit der Hörerschaft Spenden.

Bei Radio SRF 1 ist der Donnerstag, 21. Dezember 2023, der grosse Solidaritätstag. In der Glückskette-Sammelzentrale in der Radio Hall auf dem Campus Leutschenbach laufen die Fäden zusammen. Von morgens 07.00 Uhr bis abends 23.00 Uhr nehmen Moderierende, Prominente und Freiwillige die Anrufe der Hörerinnen und Hörer entgegen. Durch die Sendung führt Radio SRF 1-Moderatorin Sandra Schiess. Mit dabei sind auch bekannte Schweizer Musikschaffende. Ihre Auftritte sind via Livestream auf srf1.ch zu sehen. Bereits im Vorfeld der Solidaritätswoche behandelt «SRF Kids» das Thema Solidarität: Auf Radio SRF 1 philosophieren am Samstag, 16. Dezember 2023, und am Sonntag, 17. Dezember 2023, Kinderreporterinnen und -reporter darüber, was für sie Solidarität und Bildung bedeuten.

Bei Radio SRF 3 steht die ganze Woche im Zeichen der Solidarität. Von Montag, 18. Dezember 2023, bis Donnerstag, 21. Dezember 2023, bestimmt das Publikum das Musikprogramm von Radio SRF 3. Gegen eine Spende können Hörerinnen und Hörer ihre Lieblingssongs wünschen. Zudem versteigert Radio SRF 3 exklusive Livesessions mit den Schweizer Musikgrössen Andryy, Loco Escrito und Kings Eliott in der Radio Hall.

Warum beteiligt sich SRF bei dieser Sammelaktion?

Radio SRF will mit der Solidaritätswoche auf ein sogenanntes «vergessenes Problem» aufmerksam machen. Auf Tragödien, die sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielen. Für solche Spendenziele zu sammeln, ist normalerweise sehr schwierig. Gerade deshalb will SRF das Hauptaugenmerk auf ein Thema setzen, das normalerweise nicht in den Schlagzeilen ist. So wird ein bewusster Kontrapunkt zu den traditionellen Sammlungen der Glückskette gesetzt, bei denen für eine akute Katastrophe gesammelt wird (dieses Jahr beispielsweise Nahost-Krieg, Erdbeben in der Türkei, Marokko oder Afghanistan). 

Die Solidaritätswoche bietet die Chance, sich gemeinsam mit unseren Hörerinnen und Usern für einen guten Zweck einzusetzen. Damit leistet SRF einen Beitrag zur Meinungsbildung und ist identitätsstiftend. Beides sind wichtige Eckpfeiler unseres Auftrags. 

Wie kann ich spenden?

Spenden sind via  srf1.ch und  srf3.ch sowie glueckskette.ch möglich. Am Sammeltag selbst, dem 21. Dezember 2023, kann von 07.00 bis 23.00 Uhr über die Telefonnummer 0800 87 07 07 oder Twint (auf der Startseite) gespendet werden.

Was passiert mit meiner Spende?

Das Geld wird nach Finanzierungsanträgen an die Partnerorganisationen verteilt. «Wir überprüfen immer wieder, dass das Geld dort eingesetzt wird, wo es am dringendsten benötigt wird. Oftmals sprechen wir am Anfang kleinere Beträge. Je nach Bedarf und Region werden diese mit den Wochen und Monaten erhöht», erklärt Judith Schuler, Mediensprecherin der Glückskette.

Was wird mit den Spendengeldern finanziert? 

In der Schweiz

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werden die Spenden für die sozialprofessionelle Integration von Jugendlichen eingesetzt. Konkret werden dabei Jugendliche unterstützt, die Probleme bei der Ausbildung haben oder eine solche abbrechen mussten. Ursachen können verschieden sein: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten, familiäre Schwierigkeiten, Gesundheitsprobleme, finanzielle und soziale Prekarität, Herausforderungen im Zusammenhang mit einem Migrationshintergrund, Schwierigkeiten in der Schule, die immer anspruchsvollere Arbeitswelt, fehlende Informationen zum bestehenden Bildungsangebot oder eine wenig reflektierte berufliche Ausrichtung sind nur einige davon. Für manche ist der Unterbruch der Ausbildung nur temporär. Andere hingegen erleben mit dem Abbruch ihrer Ausbildung eine ernsthafte Beeinträchtigung ihrer beruflichen Zukunft. Ihre soziale Integration ist langfristig gefährdet und sie sind mit einem höheren Armutsrisiko konfrontiert. 

Mit einer Spende können die unterstützten Organisationen Projekte umsetzen, die spezifisch auf die Bedürfnisse der Begünstigten ausgerichtet sind: 

  • Die Organisationen begleiten junge Menschen bei der Vorbereitung auf die berufliche Eingliederung oder auf eine Ausbildung, wobei sie sich nach den Bedürfnissen und dem Tempo der jungen Menschen richten. 
  • Sie begleiten junge Menschen bei der Vorbereitung auf die berufliche Eingliederung oder auf eine Ausbildung, wobei sie sich nach den Bedürfnissen und dem Tempo der jungen Menschen richten Sie mobilisieren die persönlichen Ressourcen und Basiskompetenzen, stärken die Persönlichkeit und verbessern das Selbstvertrauen.
  • Sie bieten Jugendlichen, die eine kontinuierliche Unterstützung benötigen, die Möglichkeit einer zertifizierenden Berufsausbildung. 
  • Sie verbessern die Chancen auf eine erfolgreiche soziale und berufliche Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 
  • Sie eröffnen jungen Frauen Möglichkeiten zur sozialen und beruflichen Eingliederung, unter Berücksichtigung der spezifischen Probleme, mit denen sie konfrontiert sein können. 

Im Ausland

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werden mit dem Kinderfonds der Glückskette für die aktuelle Sammlung Projekte für Bildung in Notsituationen ermöglicht. Der Fokus liegt dabei auf den beiden Regionen Zentralamerika und der Sahelzone. Kinder in diesen Regionen haben es dabei besonders schwer, zur Schule zu gehen und werden oftmals aufgrund von Gewalt am Schulbesuch gehindert – das kann Gang-Gewalt sein, aber auch Gewalt in Konflikten.  

So sind Kinder zum Beispiel in Ländern wie Honduras und El Salvador, die zu den gewalttätigsten der Welt gehören, Kinder ohne Schulbildung besonders anfällig für Banden und bewaffnete Gruppen. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen niedrigem Bildungsniveau und der Neigung von Jugendlichen, sich diesen Gruppen anzuschliessen. Um Gewalt zu verhindern, brauchen diese Jugendlichen dringend Alternativen. Die Schule bietet nicht nur Bildung, sondern auch Schutz und Perspektiven und ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Investitionen in Bildung sind daher nicht nur präventiv gegen individuelles Leid, sondern tragen auch zur langfristigen Stabilität und Sicherheit in diesen Regionen bei.  

In der Sahelzone hat sich in den letzten Jahren eine Eskalation extremistischer und dschihadistischer Gewalt sowie radikalen Aktivismus ausgebreitet. Diese Entwicklungen haben zusammen mit schlechter Regierungsführung und grosser Armut zu einer der niedrigsten Einschulungsraten der Welt geführt. Tausende von Schulen in der Region sind aufgrund von Konflikten oder Bedrohungen für Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler geschlossen. Schulen werden häufig zum Ziel von Angriffen, mit niedergebrannten Klassenzimmern, gezielten Attacken auf Lehrpersonen und Schüler:innen sowie Besetzungen durch bewaffnete Gruppen oder Streitkräfte.  

 

Wie wird das Geld verteilt, bzw. entschieden, welche Projekte finanziert werden? 

Nachdem die Glückskette die Spenden erhalten hat, können die Partnerorganisationen sowie Organisationen in der Schweiz spezifische Projektanträge (Finanzierungsanträge) an die Glückskette stellen. Alle Projekte werden anschliessend genau kontrolliert und werden in der jeweiligen Projektkommission für internationale oder nationale Projekte besprochen und über die Qualität entschieden. Die Projektkommissionen setzen sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Hilfswerken, Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen (Kinderschutz, Integration, etc.) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Glückskette zusammen. Wenn die Qualität und die Wirkung der Projekte stimmt, werden diese finanziert und der Fortschritt laufend kontrolliert.  

Radio SRF 3, 8.12.2023, 8.15 Uhr; Morgensendung ; 

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