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Umweltmedizin kann helfen Natur pur: die wirksamste Medizin gegen Zivilisationskrankheiten

Bluthochdruck, Übergewicht, Typ-2-Diabetes – der Schutz davor liegt direkt vor unserer Haustür. Natur ent-stresst. Auch Krebs ist eine Form von übermässigem Stress.

Klar, tut Natur gut. Das weiss jedes Kind. Und doch vertrauen viele Westler auf Handfestes wie Tabletten. Nicht auf Präventives wie grüne Blätter. Unsere Schulmedizin heilt Krankheiten – die Umweltmedizin lässt sie gar nicht erst entstehen.

Natur hat einen positiven Einfluss auf unsere Stressverarbeitung.
Autor: Cornel Wick Allgemein- und Umweltmediziner in Winterthur

Mit Stress meint der Mediziner nicht nur die psychische Belastung, die viele von uns begleitet. Stressoren sind auch Umweltverschmutzung, Lärm oder ungesundes Essen. Viele Stressoren nehmen wir nicht bewusst wahr. Deshalb ist es zentral, dass wir den uns bewussten Stress reduzieren.

Brigitte Wenger

SRF-Gesundheitsredaktorin

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Als Outdoorsportlerin weiss Brigitte Wenger, wie gut Natur tut. Als Sport- und Umweltwissenschaftlerin will sie dieses Wissen aber wissenschaftlich belegt haben.

Stress macht krank

Weniger Stress dank Natur? Das tönt nach wenig Medizin, nach wenig Wissenschaft. Ist es aber nicht. Denn: Stress ist der wichtigste Auslöser von vielen Zivilisationskrankheiten. Bluthochdruck, Übergewicht, daraus resultierend Typ-2-Diabetes, sogar Krebs ist eine Form von übermässigem Stress.

Natur hemmt die Ausschüttung von Stresshormonen, was den Blutdruck und die Pulsfrequenz senkt, und so Schlafqualität und -länge verbessert und Angst und Ärger reduziert.
Autor: Cornel Wick Allgemein- und Umweltmediziner in Winterthur

Schon in den 1980er Jahren machte der US-amerikanische Architekt Roger Ulrich folgende Beobachtung: Spitalpatientinnen und -patienten, die Aussicht auf Grünflächen hatten, heilten schneller, benötigten weniger Schmerzmittel und litten weniger unter Komplikationen als die Vergleichsgruppe mit Aussicht auf eine Wand.

Bäume stärken Abwehrkräfte

Schon der Blick auf Natur tut gut. Besser ist nur der Aufenthalt in der Natur. Die frische Luft, die Düfte, die Ablenkung, die Bewegung. Aber auch die Ausdünstungen der Bäume, sogenannte Terpene, haben eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit.

Terpene stimulieren unser Immunsystem und stärken bei regelmässigem Aufenthalt im Wald unsere Abwehrkräfte.
Autor: Cornel Wick Allgemein- und Umweltmediziner in Winterthur

Hausarzt Cornel Wick rät allen, sich täglich in der Natur zu bewegen. Nicht nur weil es uns beruhigt und ablenkt, sondern weil es Zivilisationskrankheiten vorbeugt. Weil es die günstigste, praktischste und schönste Medizin gegen Bluthochdruck, Adipositas und Diabetes ist.

Mehr Natur, weniger Zivilisationskrankheiten

Dass die Natur uns gesund macht, ist wissenschaftlich bewiesen. Dies wäre jedoch gar nicht nötig, wenn wir uns nicht mit unserer modernen Lebenswelt krank machen würden. Zivilisationskrankheiten sind – wie der Name sagt – Folgen der Zivilisation. Wir sollten eigentlich nicht erforschen, wie die Natur uns gesund macht, sondern wie die naturferne Lebenswelt uns krank macht.

Natur und Gesundheit

Input Story, Mittwoch 14.10.20 ; 

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