Der Goldvreneliweg in Gadmen im östlichen Teil des Berner Oberlands erzählt an neun Stationen die Geschichte von Rosa Tännler, deren Portrait die legendäre Goldmünze, das Goldvreneli, prägt. Für Outdoor-Reporter Marcel Hähni ist der Weg eine Entdeckung und sein Wandertipp für den Monat Juni.
Gadmen kenne ich von anstrengenden Passfahrten mit dem Velo im Sommer. Aber auch vom Winter. Dann, wenn die Passtrasse geschlossen ist, verwandelt sich das Dorf zu einem Langlaufzentrum und Ausgangspunkt für ausgedehnte Skitouren in der ganzen Grimselregion.
Im letzten Sommer, als die Durchfahrt durch das Dorf wegen einer Baustelle erschwert war, habe ich eine der Infotafeln bemerkt und so den Goldvreneliweg entdeckt.
Das Dorf Gadmen lieg im Haslital auf 1205 Metern über Meer auf der Berner Seite der Sustenpass-Strasse. Durchgefahren bin ich in Gadmen schon mehrmals. Zum Goldvreneliweg fand ich schlussendlich durch Zufall. Im letzten Sommer, als die Durchfahrt durch das Dorf wegen einer Baustelle erschwert war, habe ich eine der Infotafeln bemerkt und so den Goldvreneliweg entdeckt. Er startet auf dem Parkplatz beim Friedhof unterhalb der Kirche und verläuft zuerst im kleinen Dorfkern und dann durch die Wiesen hinauf und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Jetzt im Juni kann man den zarten Bergfrühling mit seiner ganzen Blumenpracht geniessen. Herrlich riecht es nach frischer Bergluft und blühenden Alpweiden, während man an insgesamt neun Infotafeln mehr über das harte Leben in der Talschaft um 1900, den aufkommenden Tourismus und über die Wirtstochter Rosa Tännler erfährt. Die Frau, deren Portrait auf rund 60 Millionen Gold-Münzen verewigt ist.
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Bild 1 von 5. Der Goldvreneliweg startet bei der Kirche von Gadmen und verläuft in einer Schlaufe wieder zum Ausgangspunkt zurück. Bildquelle: SRF/Marcel Hähni .
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Bild 2 von 5. An neun Infotafeln erfährt man mehr über die Talschaft um 1900, den aufkommenden Tourismus und Rosa Tännler,. Bildquelle: SRF/ Marcel Hähni .
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Bild 3 von 5. Rosa Tännler führt im Sommer 1894 das Hotel auf der Steinalp. Hier begegnet ihr der Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry. Er ist fasziniert von ihrer Schönheit und malt sie. Dieses Bild dient ihm als Vorlage für die Goldmünze. Bildquelle: SRF/ Marcel Hähni.
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Bild 4 von 5. Der Themenweg führt rund 50 Meter hinauf in die Alpwiesen und ist gut ausgebaut. Bildquelle: SRF/ Marcel Hähni.
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Bild 5 von 5. Die junge Rosa Tännler im Sommer 1894. In Bronce hier am gemütlichen Rastplatz am Weg oberhalb des Dorfes. Bildquelle: SRF/ Marcel Hähni.
Rosa Tännler galt als eine der schönsten Frauen im Haslital. Sie führte im Sommer 1894 das Hotel auf der Steinalp, als ihr der Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry begegnet. Fasziniert von ihrer Schönheit, malt er sie. Dieses Bild diente ihm als Vorlage für die Goldmünze.
Auf dem Original trug das Goldvreneli die Haare noch offen, was damals zu offenherzig war.
Das Goldvreneli kam zum ersten Mal 1895 ins Spiel, als der Bundesrat eine Umgestaltung der 20-Franken-Münze beschloss und einen Wettbewerb dafür ausschrieb. Eine Kommission mit dem damaligen Bundesrat Walter Hauser entschied sich für den Vorschlag des Neuenburger Künstlers Fritz Ulysse Landry, mit dem Bild der jungen Rosa Tännler.
Der Entwurf des Künstlers wurde zuerst kritisiert. Auf dem Original trug das Goldvreneli die Haare noch offen, was damals zu offenherzig war. Auch das Alter des Mädchens wurde kritisiert, da man sich eher eine Mutterfigur auf der Münze vorstellen konnte. Nach einigen Korrekturen wurde dann aber der Vorschlag von Fritz Ulysse Landry abgesegnet.
Das Dorf Gadmen ist mit dem öffentlichen Verkehr von Meiringen her mit dem Postauto erreichbar. Ein paar Parkplätze stehen beim Friedhof unterhalb der Kirche beim Start zum Goldvreneliweg zur Verfügung.