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Wissen mit Augenzwinkern Sieben verblüffende Fakten, die Ihren Alltag auf den Kopf stellen

Tintenfische mit Spezialarmen, Richter mit leerem Magen und Marderbären, die nach Popcorn riechen. Klingt absurd? Ist aber wissenschaftlich belegt. Der Schweizer Journalist Mathias Plüss sammelt seit Jahren Fakten, die man kaum glauben mag – und die doch alle stimmen. Selbst in London rollen Autos heute noch so langsam wie Pferdekutschen im 19. Jahrhundert. Hier sind sieben seiner erstaunlichsten Entdeckungen.

1. Der Tintenfisch mit Spezialarm

Beim männlichen Tintenfisch ist der dritte Arm rechts das Begattungsorgan. Eine biologische Besonderheit, die viele überrascht. Der Arm heisst Hectocotylus und dient dem Männchen dazu, Spermapakete an das Weibchen weiterzugeben.

2. Wenn Beton günstiger ist als Wasser

Kaum zu glauben, aber ein Liter Beton kostet weniger als ein Liter Wasser aus der Flasche. Der Preisunterschied zeigt, wie verschoben unser Blick auf Wert und Ressourcen ist.

Wasser wird in der Schweiz als selbstverständlich wahrgenommen, doch sobald es in Flaschen abgefüllt ist, bezahlen wir ein Vielfaches. Beton dagegen braucht grosse Mengen an Energie und Rohstoffen, ist aber im Vergleich spottbillig.

Über das Buch «Gut zu wissen»

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 Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss
Legende: https://www.mathiaspluess.ch/

Weshalb urteilten römische Richter härter, wenn sie hungrig waren? Warum schlafen See-Elefanten auf dem Rücken? Und was haben rote Autos, Spracheigenheiten und Bankräuber gemeinsam?

Der Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss geht solchen Fragen mit Akribie und Humor nach. In fast 1000 kurzen, sorgfältig überprüften Fakten zeigt er, wie überraschend und eigenwillig die Welt funktioniert – von Blumen, die auf Viagra reagieren, bis zu Tieren mit ungewöhnlichen Gewohnheiten.

3. Hungrige Richter urteilen strenger

Studien belegen, dass Richterinnen und Richter vor dem Mittagessen härtere Urteile fällen als nach dem Essen. Das liegt daran, dass der Blutzuckerspiegel die Konzentration und Entscheidungsfähigkeit beeinflusst.

Je länger eine Verhandlung dauert, desto wahrscheinlicher wird ein strenger Entscheid. Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzucker wieder an, und das Urteil fällt milder aus. Ein Beispiel dafür, wie stark körperliche Zustände unsere Wahrnehmung prägen.

4. Hunde können rückwärts niesen

Hunde können beim sogenannten Rückwärtsniesen Luft heftig einziehen statt ausstossen. Das klingt dramatisch, ist aber harmlos und dauert meist nur wenige Sekunden.

Die Ursache ist eine kurzzeitige Reizung des Gaumensegels. Besonders kleine Hunde sind davon betroffen. Für Halterinnen und Halter sieht das oft bedenklich aus, tatsächlich ist es aber ein normales Verhalten.

5. Mit Anzug betteln lohnt sich

Ein Forscher stellte sich zweimal mit demselben Pappbecher auf die Strasse – einmal in Jeans, einmal im Anzug. Schick gekleidet erhielt er zweieinhalbmal so viel Geld.

Das Experiment zeigt, wie stark Kleidung unsere Wahrnehmung beeinflusst. Menschen reagieren auf Statussymbole, auch unbewusst. Selbst kleine äussere Unterschiede verändern, wie gross Empathie und Hilfsbereitschaft ausfallen.

6. Placebo-Salbe wirkt auch ohne sie aufzutragen

Eine wirkstofffreie Salbe kann Schmerzen lindern, selbst wenn sie nicht aufgetragen wird. Forschende erklären das mit dem sogenannten Placeboeffekt.

Allein die Erwartung, dass eine Behandlung hilft, aktiviert im Gehirn dieselben Prozesse wie echte Medikamente. Die Wirkung entsteht also durch Vertrauen und Vorstellungskraft.

7. Wenn es nach Popcorn riecht, ist ein Marderbär in der Nähe

Der Urin des Marderbären riecht nach Popcorn. Forschende haben herausgefunden, dass Tiere Gerüche gezielt einsetzen, um zu kommunizieren oder Reviere zu markieren.

Die chemischen Verbindungen, die für den süsslichen Duft verantwortlich sind, dienen der Orientierung und Wiedererkennung. Düfte sind im Tierreich eine wichtige Form der Sprache – und bei manchen Arten erstaunlich angenehm für die menschliche Nase.

Radio SRF 1, Treffpunkt, 7.11.2025, 10:00 Uhr

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