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Junge Frau, selbstbewusst, braune Haare, Ohrenschmuck, im Grünen.
Legende: Die Dirigentin Johanna Malangré diskutiert in der «Diskothek» über Beethovens 2. Sinfonie, den Geheimtipp unter seinen neun Sinfonien. Zuzanna Specjal

28. Februar 2026 «Diskothek» mit anschliessendem Konzert zu Beethovens 2. Sinfonie

Der SRF Kulturclub lädt Sie zu einer öffentlichen «Diskothek» in der Notenhandlung Müller & Schade in Bern ein. Annelis Berger, Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur, diskutiert mit der Dirigentin Johanna Malangré und dem Cellisten Christoph Dangel über die 2. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Beim Hören der Zweiten von Beethoven merke ich, dass ich bis jetzt einen Bogen um sie gemacht habe. Ich singe zwar spontan dieses oder jenes Thema mit. Aber den Überblick habe ich mitnichten. Und das ist vielleicht die Sache mit dieser Zweiten: Sie steht im Schatten der Ersten und vor allem der Dritten, heroischen. Zu Unrecht.

Die Reise im Überblick

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  • Datum:
    Samstag, 28. Februar 2026
  • Pauschalpreis pro Person:
    CHF 80.–
  • Maximalbeteiligung:
    30 Personen

Unmittelbar und lebendig

Schon die Entstehungsgeschichte ist faszinierend: 1802, mit etwas über 30 Jahren, vollendete Beethoven das Werk – genau in jener Zeit, als ihm bewusst wurde, dass sein Gehör unwiderruflich nachliess. Grosse Verzweiflung also – aber auch kämpferische Hoffnung: «Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht», schrieb er damals in einem Brief.

Und ja, diese Gegensätze hört frau sofort: Was für ein selbstbewusster D-Dur-Akkord zu Beginn der langsamen Einleitung! Ich richte mich unwillkürlich auf – und dann diese zaghaften Bläser, die nicht so recht wissen, wohin mit sich… hoppla, nochmal so ein kräftiger Akkord. Von da an nimmt alles seinen Lauf, mit Überraschungen, Abstürzen, Schreckens und dann wieder Gnadenmomente. Am Ende des ersten Satzes: Jubel! Power! Energie! Wie unmittelbar und lebendig das heute immer noch wirkt.

Was möchten Sie wissen?

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Für die «Diskothek» sind Fragen des Publikums gerne willkommen. Diese können Sie vorweg schicken an: annelis.berger@srf.ch

Ungewöhnlich – zum Glück!

Dem Largo, einem melancholisch-heiteren Lied, folgt ein Scherzo – es bringt mich zum Lachen mit seinem rhythmischen Verwirrspiel. Und dann das Finale: eine Tischbombe, aus der die Jokes nur so herauspurzeln, einer nach dem andern. Plötzlich rasanter Wechsel zu Moll – das hat das Publikum damals verwirrt: «Man ist an Haydns und Mozarts Werke gewöhnt, und darf sich nicht wundern, wenn diese seltnen Producte Beethovens, die sich so sehr von dem Gewöhnlichen entfernen, im Allgemeinen nicht immer ihre Wirkung auf den Zuhörer hervorbringen. » (Allgemeine Musikalische Zeitung, 1812)

Doch genau das ist das Wunder dieser Musik: Sie ist nicht «gewöhnlich». Sie lässt mich staunen, bangen, leiden – und hoffen. Ich freue mich auf diese öffentliche Diskothek!

Die Diskussionsrunde

Johanna Malangré

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Junge Frau schaut selbstbewusst in die Kamera- Braune Haare, Ohrenschmuck.
Legende: Johanna Malangré Zuzanna Specjal

ist seit 2022 Chefdirigentin des Orchestre de Picardie. Gastdirigate u. a. beim Gewandhausorchester Leipzig, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre National de France, der Real Fílharmonia de Galicia und dem Nagoya Philharmonic. 2017 Conducting Fellow der Lucerne Festival Academy, seither regelmässig in Luzern zu Gast. 2019 Gewinnerin des MAWOMA-Wettbewerbs. Studium bei Johannes Schlaefli, Bernard Haitink, Paavo Järvi und Reinhard Goebel. Mit Gautier Capuçon veröffentlichte sie das Album Sensations.

Christoph Dangel

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Schwarz-Weiss-Fot eines Mannes mittleren Alters mit Dreitagebart und weichem Blick. Vor ihm ein Cello.
Legende: Christoph Dangel Matthias Müller

ist Solocellist beim Kammerorchester Basel und dem Balthasar-Neumann-Orchester, arbeitet darüber hinaus mit Ensembles wie Il giardino armonico oder dem Orchestre des Champs-Elysées zusammen. Neben seinem langjährigen kammermusikalischen Engagement für die camerata variabile hat er mit Künstlerinnen wie Isabelle Faust, Rachel Podger, Andreas Scholl oder Kristian Bezuidenhout musiziert. Als Dozent für historisches Cello unterrichtet Dangel an der Musikhochschule Freiburg. Ausserdem ist er für diverse Barock- oder Orchesterakademien verantwortlich.

Programm

  • 13 Uhr: Türöffnung, Notenhandlung Müller & Schade
  • 13.30 Uhr: Live-«Diskothek»
  • 15.45 Uhr: kleiner Apéro
  • 16.30 Uhr: Türöffnung, Französische Kirche (15 Gehminuten entfernt von Müller & Schade)
  • 17 Uhr: Konzert
  • Ca. 18.40 Uhr: Ende der Veranstaltung

Konzertprogramm

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Wolfgang Amadeus Mozart
Ballettmusik zur Oper Idomeneo, KV 367

Joseph Haydn
Kantate Arianna a Naxos Arr. für Sopran und Orchester von Sigismund Ritter von Neukomm (1778–1858)

Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 2 in D-Dur, Op. 36

  • Solistin: Chelsea Zurflüh, Sopran
  • Orchester: Les Passions de l’Âme
  • Leitung: Meret Lüthi

Eingeschlossene Leistungen

  • Teilnahme «Diskothek»
  • Apéro
  • Eintritt Konzert

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