Als die Aufnahme und Wiedergabe von Musik noch in den Kinderschuhen steckte, gelang der Firma Welte eine geniale Erfindung: Sie stellte im Jahr 1904 ein Verfahren vor, bei dem das Klavierspiel von berühmten Komponisten und Interpreten äusserst genau auf Papierrollen festgehalten wird.
In einem speziellen Apparat, dem sogenannten Welte Mignon, wird es dann wieder zum Klingen gebracht. Komponisten wie Maurice Ravel oder Claude Debussy, Max Reger oder Sergey Rachmaninov haben für Welte aufgenommen, aber auch berühmte Pianistinnen und Pianisten der Jahrhundertwende wie Arthur Schnabel, Emil Sauer oder Fanny Bloomfield Zeisler.
Nach zwei Spezialdiskotheken zu Welte-Mignon, die auf grosse Resonanz stiessen, gibt es nun eine dritte Folge. Seien Sie live dabei, wenn die Experten herauszufinden versuchen, welches denn nun die Aufnahmen von einem Welte-Mignon sind und welche auf einem normalen Flügel eingespielt wurden. Wir werden die Möglichkeit haben, den Komponisten und Pianisten Max Reger als Interpreten seiner eigenen Klaviermusik zu hören und ihn mit modernen Einspielungen zu vergleichen.
Auch Frédéric Chopins Minutenwalzer wurde von vielen Pianistinnen und Pianisten auf Welte-Mignon aufgezeichnet, wie klingen sie im Vergleich zu heutigen Aufnahmen? Was zeichnet das Spiel dieser Musikerinnen und Musiker aus? Welche Erkenntnisse können wir für einen heutigen Interpretationsansatz daraus gewinnen?
Über diese Fragen diskutieren der Pianist Tomas Dratva sowie der Tonmeister Andreas Werner als Gäste von Musikredaktorin Eva Oertle. Mit dabei zudem der Pianist und Klavierrollenspezialist Manuel Bärtsch.