Der Lyriker
Sei es die Natur, seien es Alltagssituationen, sei es ein flüchtiger und banal erscheinender Gedanke – für den in Luzern und im Emmental lebenden Lyriker Pius Strassmann kann Vieles Anlass bieten zur dichterischen Auseinandersetzung. Seine Texte, die er in zahlreichen Gedichtbänden veröffentlicht hat, sind stark reduziert und strahlen eine federnde Leichtigkeit aus. Doch sie enthalten immer wieder eine Tiefe, die betört und Leserinnen und Leser unmittelbar anspricht und ergreift.
So heisst es etwa in einem der Texte:
nie anwesender / als beim abschied / will wissen / was alles bleibt / wenn ich gehe
Das kurze Gedicht lässt sich unterschiedlich deuten – mit Blick auf eine konkrete Abschiedsszene, oder als banger Blick auf den bevorstehenden Tod. Die Grenzen zwischen innerer und äusserer Welt, verschwimmen in den Gedichten, dennoch sind sie stark in der Realität verhaftet. So benennt Strassmann etwa nicht direkt die Folgen des Klimawandels. Dafür schreibt er von
buchen / erfroren mitte mai / nach ungewöhnlicher februarwärme
Die Klangkünstlerin
Von der grossen poetischen Kraft, die Strassmanns Lyrik entfaltet, lässt sich die in Zürich lebende Sängerin, Performerin und Klangkünstlerin Marena Whitcher anregen. Während des gemeinsamen Auftritts an der «BuchBasel», der am Radio live übertragen wird, lässt die Musikerin auf verschiedenen Instrumenten kunstvolle Klangwelten entstehen.
Marena Whitchers Kunst ist charakterisiert durch eine grosse Lust am Experimentieren jenseits gängiger musikalischer Genres. So bringt sie in ihren Sound Elemente aus Pop, Jazz oder auch aus der Filmmusik ein.
Die musikalischen und dichterischen Stimmen und Stimmungen verschmelzen in der gemeinsamen Performance von Marena Whitcher und Pius Strassmann zu einem neuen Ganzen.