Fussball ist unser Leben (DE, 2000)
Für Hans Polak gibt's im Leben nur Eines: Den FC Schalke 04 . Dem Fussballclub aus dem deutschen Ruhrgebiet, für den unser Nati-Star Breel Embolo spielt, ordnet der Familienvater alles unter – sogar die Geburt seiner Tochter, von der er im Stadion erfährt. Ein (fiktiver) Spieler hat es Hans und seinen Jungs vom Fanclub ganz besonders angetan: Pablo Antonio «Dios» Di Ospeo – ein alternder Weltstar, der lieber kokst und ins Freudenhaus geht als sich für Schalke in den Hintern zu beissen. Dumm nur, dass Hans sein Haus auf ein Tor von «Dios» verwettet hat – also kidnappen die Schalke-Fans den Südamerikaner, um ihn höchstpersönlich wieder zu Höchstleistungen anzutreiben. Wunderbarer Ruhrpott-Trash über die schönste Nebensache der Welt, die für die Anhänger des FC Schalke oft mal tatsächlich zur Hauptsache werden kann.
Hier kannst du den Film in zwei Teilen sehen:
Looking for Eric (GB, 2009)
Regisseur Ken Loach ist bekannt für seine ironisch-sarkastische Auseinandersetzung mit dem britischen Arbeiterleben – genau dort setzt «Looking for Eric an». Ein depressiver Postbote, fanatischer Anhänger von Manchester United, ist von Panickattacken geplagt und denkt über Selbstmord nach. Als er zur Beruhigung einen Joint raucht, erscheint ihm die französische United-Legende Éric Cantona und gibt ihm auf witzig-philosophische Art und Weise Tipps zur Lebensverbesserung. Und wer weiss, dass Cantona, einer der letzten Bad Boys seiner Art, auch im echten Leben nie um einen schlauen Spruch oder eine flapsige Bemerkung verlegen war, wird bei «Looking for Eric» nicht nur schmunzeln, sondern das eine oder andere Mal laut herauslachen.
Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (BRD, 1972)
Der deutsche Kult-Regisseur Wim Wenders («Der Himmel über Berlin») nennt den Film sein Erstlingswerk – um Fussball geht es darin nur am Rande . Der Torwart Josef wird wegen Foulspiels vom Platz gestellt und entschliesst sich danach, sich mit einer Kino-Angestellten in Wien die Nacht um die Ohren zu schlagen. Was dann folgt, ist ein in den 1970ern an den Festspielen in Venedig ausgezeichneter Krimi, der bei Cinéasten weltweit nach wie vor gefeiert wird – und wohl auch den einen oder anderen Fussballfan nur schon aufgrund des Titels interessieren könnte.
Mario (CH, 2018)
Der junge Berner Mario Lüthi (Max Hubacher) steht ganz kurz vor dem Schritt zum Profi bei den Young Boys. Dann stösst der Deutsche Leon zur Mannschaft – und in Marios Leben ändert sich schlagartig so ziemlich alles. Nicht nur macht der Neunakömmling seinen Stammplatz in der Mannschaft streitig. Die beiden verlieben sich ineinander; Homosexualität ist leider noch immer ein Tabu in der Männer- und Macho-Domäne Fussball . Mario und Leon müssen ihr Geheimnis wohl hüten, um sich nicht den Traum vom Profi-Fussball zu verbauen. Just im YB-Meisterjahr hat Regisseur Marcel Gisler mit «Mario» ein starkes Plädoyer für mehr Offenheit und Ehrlichkeit im Fussball geschaffen, dass glücklicherweise schon viele Kinobesucher in der Schweiz zum Nachdenken angeregt hat.