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Wer erinnert sich an den Song «Telefonterror» der deutschen Hiphop-Band Freundeskreis? Da wird der Sänger Maximilian von Anruferinnen belästigt, eben von weiblichen Fans, die sich ihm aufdrängen. Morgens, abends, mittags, nachts... Klingelt's?
Telefonische Belästigungen kommen gar nicht so selten vor. Nur sind in den allermeisten Fällen keine Verehrerinnen in der Leitung, sondern Agenten eines Callcenters, die einem dann Insekten-Vertilgungsmittel, irgendwelche Nahrungsmittelergänzungen, Versicherungen oder Abos aufschwatzen wollen.
Konfrontiert mit dem Störer am Hörer drängen sich mehrere Fragen auf:
Frage 1: Wie wimmelt man lästige Werbeanrufer ab?
Die meisten von uns sind zur Höflichkeit erzogen. Das Fiese aber ist: Bleibt man nett, bleiben die Call-Agenten dran. Richtig austicken kann aber auch nicht immer die Lösung sein. Wir schlagen deshalb folgende Methoden vor:
Versucht's mal mit...
Kennt ihr weitere, witzig-charmante Tricks? Dann verratet sie uns und den anderen. Schreibt einen Kommentar.
Frage 2: Wie kommen diese Callcenter an Natelnummern?
Warnliste vom Ktipp
Früher haben die ewig-nervenden Telefonverkäufer wenigstens nur auf Festnetz-Anschlüsse angerufen. Heute stören sie auch immer öfters via Mobiltelefon. Die Callcenter haben verschiedene Möglichkeiten, an Natelnummern zu kommen:
- Wir tragen selber etwas zur Belästigung bei: Wenn wir unsere Natelnummer bei einem Wettbewerb angeben, wird die teilweise weiterverkauft – da lohnt es sich, einen Blick auf die AGB's der entsprechenden Webseite zu werfen. Meistens ist es sogar vermerkt.
- Callcenter verwenden einen so genannten «Dialer», also einen Computer, der einfach alle Nummern durchprobiert. Gemäss Konsumentenschutz verzichten seriöse Schweizer Callcenter auf diese Möglichkeit. Viele der Anrufe kommen jedoch (trotz Schweizer Nummer auf dem Display) aus dem Ausland.
- Teils saugen Apps unbemerkt persönliche Daten ab, wie der Kassensturz unlängst berichtet hat (Video oben).
Frage 3: Wie geht's eigentlich den Call-Agenten?
Wer nicht zu genervt ist für Empathie, fühlt mit den Anrufern mit – denn die würden vermutlich auch lieber was anderes tun, als Menschen am Telefon irgendwelche Produkte aufzuschwatzen. SRF 3 hat mit einer Call-Agentin geredet, die bestätigt: «Niemand arbeitet freiwillig in einem Callcenter.»
Auch SRF-Reporterin Céline Brunner hat für ein Callcenter geschuftet, undercover im Auftrag vom «Kassensturz». Ihr Einsatz hat brisante Enthüllungen ermöglicht: