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Der legendäre CL-Final Liverpool – AC Milan 2005
Aus Sport-Clip vom 28.04.2020.
abspielen. Laufzeit 41 Sekunden.

Den «Yule» gemacht Erst Rückstand, dann Triumph: Spektakuläre Aufholjagden im Sport

Vom 30. Rang zum Sieg: Dank eines sensationellen Ritts im zweiten Lauf gewinnt Daniel Yule den Slalom von Chamonix. Vorhang auf für weitere spektakuläre Aufholjagden der Sportgeschichte, die in Erinnerung bleiben.

Neben den Schuhen, den Skiern, der Strecke: Sind Sportlerinnen und Sportler auch nur kurz unkonzentriert, sind Gegentore, Punktverluste, Niederlagen vorprogrammiert. Erfolg erfordert höchste Konzentration und mentale Stärke, um nach einem Fehlstart zurück auf die Spur zu finden. So wie Skifahrer Daniel Yule, der nach dem ersten Lauf im Slalom von Chamonix als dreissigster den Sprung in den zweiten Durchgang geschafft und das Rennen danach sensationell gewonnen hat.

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Der fulminante 2. Lauf von Yule in Chamonix
Aus Sport-Clip vom 04.02.2024.
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Vom letzten Platz an die Spitze: Das hat im Slalom-Weltcup noch niemand geschafft. Und doch ist Yule mit dem grandiosen Exploit nach dem Fehlstart nicht allein. Einige Beispiele aus dem Sport zeigen, dass «jetzt-erst-recht» die bessere Option ist als aufzugeben.

Fussball: Erst blamiert, dann reüssiert

Im Fussball gibt es immer wieder spektakuläre Aufholjagden. Der Champions-League-Final 2005 gehört dazu, als Liverpool gegen Milan mit einem 0:3 Rückstand in die Pause geht und den Henkelpott am Ende im Penaltyschiessen nach England holt. Ebenfalls spektakulär: Die Aufholjagd von Neuenburg Xamax.

Barrage-Spiele der Saison 2018/2019: Xamax spielt als Zweitletzter der Super League gegen den FC Aarau, den Zweiten der Challenge League, um den letzten verbleibenden Platz in der höchsten Schweizer Liga. Im Hinspiel blamieren sich die Neuenburger und gehen daheim mit 0:4 vom Feld.

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Xamax verhindert bei Aarau den Abstieg
Aus Sport-Clip vom 02.06.2019.
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Aarau bereitet sich auf die grosse Aufstiegsfeier vor – dann kommt das Rückspiel. Der FCA geht vor heimischen Fans ebenfalls 0:4 unter, muss erst in die Verlängerung, dann ins Penaltyschiessen. Die Aarauer Nerven versagen, Xamax bleibt in der Super League und schickt eine ganze Region ins Tal der Tränen.

Leichtathletik: Erst gestürzt, dann gesiegt

Olympische Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro: Die britische Läufer-Legende Mo Farah stürzt im Rennen über 10 000 Meter. Aber der Sturz ist ihm «schnurz». Farah steht auf und startet eine spektakuläre Aufholjagd, die ihm Olympiagold einbringt.

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Archiv: Farah wird in Rio zum Doppel-Doppel-Olympiasieger
Aus Sport-Clip vom 04.09.2020.
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Auf die Frage, ob ihn der Zwischenfall nicht aus dem Rhythmus gebracht habe, antwortet der vierfache Olympiasieger: «Ein bisschen schon – aber das kann passieren, da muss man durch.» So geht mentale Stärke.

Unihockey: Erst verwundert, dann geschockt

Heim-WM der Frauen 2019: Zwei Minuten vor Schluss steht es im Halbfinal zwischen der Schweiz und Tschechien 2:6. Trotz dieser miserablen Ausgangslage gleichen die Schweizerinnen noch vor der Schlusssirene aus. Der Sieg in der Verlängerung macht das «Wunder von Neuenburg» komplett, die Unihockey-Nati steht im Final gegen Schweden.

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Die unglaubliche Wende der Unihockey-Nati
Aus Sport-Clip vom 14.12.2019.
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Auch in diesem Spiel erzwingen die Schweizerinnen dank des 3:3 Ausgleichs in letzter Minute eine Verlängerung. Das Wunder wiederholt sich aber nicht – die Schwedinnen treffen erneut und holen sich den WM-Titel.

Tennis: Erst glücklos, dann problemlos

3. Runde an den French Open 2011 in Paris: Stan Wawrinka steht kurz vor dem Aus. Sein Gegner, Lokalmatador Jo-Wilfried Tsonga, gewinnt die ersten beiden Sätze und führt im dritten Satz mit 4:1. Im Tiebreak fehlen dem Franzosen noch zwei Punkte zum Sieg. Aber «Marathon-Stan» kommt zurück.

Spielszene mit Stan Wawrinka auf rotem Sand an den French Open in Paris 2011.
Legende: Aufholjagd vom Feinsten Stan Wawrinka ringt 2011 an den French Open in Paris den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga nieder. Dies, nachdem er die ersten beiden Sätze verloren hat. Keystone/LAURENT BAHEUX

Der dritte Satz geht mit 7:6 an den Romand. Das Match ist gedreht, Wawrinka gewinnt die weiteren beiden Sätze vergleichsweise mühelos mit 6:2 und 6:3. Nach 4 Stunden und 3 Minuten ist der Achtelfinaleinzug perfekt. Dort heisst es im Schweizer Duell dann trotzdem: Endstation Roger Federer.

Radio SRF 3, aktuell, 05.02.2024, 15:15 Uhr ; 

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