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Bild 1 von 10. Neu eingegangene E-Mail: . Während das E-Ink-Display der Smartwatch mit Lesbarkeit in der prallen Sonne glänzt, glänzt der Bildschirm des Smartphones einfach vor sich hin. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 2 von 10. Begutachtung durch den Stil-Experten von SRF 3:. Jeroen van Rooijen (re.) lässt sich von Digital-Redaktor Peter Buchmmann (li.) die Pebble erklären. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 3 von 10. Dann Erleichterung:. Van Rooijen ist ganz angetan vom Design der Smartwatch. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 4 von 10. Lesbar auch in praller Sonne:. Nur dank E-Ink-Technologie möglich. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 5 von 10. Grundfunktionen:. Steuerung eines MP3-Players auf dem Handy, Anzeige von Nachrichten wie SMS oder E-Mail, Zifferblatt auswählen. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 6 von 10. Konventionell:. Eines der bereits installierten Zifferblätter. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 7 von 10. Gewöhnungsbedürftig:. Die Zeit als englischer Text. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 8 von 10. Laut Spezifikation des Herstellers:. Wasserdicht für den täglichen Gebrauch. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 9 von 10. Hält noch mehr aus:. Vom Hersteller getestet bei 5 Atmosphären; reicht zum Schwimmen im Süss- und Salzwasser. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
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Bild 10 von 10. Praktisch beim Joggen:. Anzeige und Steuerung des MP3-Players, der gerade auf dem Handy aktiv ist. Bildquelle: Reto Widmer / SRF.
Computer füllten zuerst einen Raum, dann einen Tisch, bevor sie auf unseren Knien Platz fanden. Schliesslich verschwanden sie als Handy in der Tasche. Bei den Computern im Taschenformat soll es jedoch nicht bleiben: «Wearable Computing» heisst der Trend, tragbare Datenverarbeitung – zum Beispiel in Form von Uhren. Sony und Samsung haben in diesen Tagen Modelle angekündigt, Google hat still und leise eine Smartwatch Firma aufgekauft und gerüchteweise arbeitet auch Apple schon lange an einer schlauen Uhr.
David gegen Goliath
Die kleine Firma Pebble Technology hat schon früh die Zeichen der Zeit erkannt. Sie entwickelte 2012 eine innovative Smartwatch und suchte für das Produkt Investoren. Das Startup-Unternehmen aus dem Silicon Valley scheiterte bei den traditionellen Geldgebern. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter wurde die Uhr dann aber über Nacht zum Grosserfolg: 68‘000 Gadget-Enthusiasten waren bereit, insgesamt 10 Millionen Dollar für die Produktion zu bezahlen. Im Gegenzug bekamen sie eine Pebble für 115 Dollar – 35 Dollar weniger als die Uhr heute kostet.
Innovativer als Konzerne
Die Pebble Smartwatch verwendet für das Display elektronische Tinte (E-Ink), wie sie auch bei E-Book-Readern zum Einsatz kommt. Diese Art Bildschirm kann im Gegensatz zu Displays mit Hintergrundbeleuchtung auch noch mittags um zwölf am Äquator problemlos abgelesen werden und besticht zudem noch durch sehr geringen Stromverbrauch.
Die Pebble-Uhr ist über Bluetooth ständig mit dem Smartphone (iPhone und Android) verbunden, eintreffende E-Mails, SMS oder Facebook-Nachrichten werden direkt auf der Uhr angezeigt. Die Benutzerin wird über einen Vibrations-Alarm auf eingehende Nachrichten aufmerksam gemacht. Der Alarm ist so stark, dass man künftig garantiert keinen Anruf oder Nachricht verpasst.
Die Uhr kann aber auch Richtung Handy kommunizieren: Vier Knöpfe stehen zur Verfügung, um zum Beispiel einen MP3-Player auf dem Smartphone zu steuern.
Eine Smartwatch auch für Konsumenten
Der Ansturm auf die Pebble ist so gross, dass man zur Zeit mehrere Wochen auf die Lieferung aus den USA warten muss. Umso grösser war die Spannung, als die Uhr endlich eintraf und wir sie ausprobieren konnten. Die Pebble macht einen soliden Eindruck und hält, was die Webseite verspricht. Die Uhr verbindet sich problemlos mit dem Smartphone, alle eintreffenden Nachrichten werden angezeigt. Mit RunKeeper ist auch schon eine beliebte Fitness-App im Angebot, die mit der Pebble kommunizieren kann und so aus der Smartwatch eine Puls-Uhr macht.
Aber vereinfacht eine Smartwatch wirklich unseren Alltag? Auch die Herstellerin Pebble Technology kann diese Frage nicht abschliessend beantworten. Neue Formen der Benutzer-Interaktion lassen sich generell nicht am Schreibtisch planen, sind unberechenbar. Statt sich Lösungen auszudenken, setzt die Firma viel lieber auf die Kreativität der Entwickler und stellt in einem Werkzeugkasten gratis alles zur Verfügung, was ein Programmierer braucht, um eine App für die Uhr zu schreiben. Unser Selbstversuch verläuft auch bei der App-Entwicklung erfolgreich: Nach ein paar Stunden zeigt die Pebble an, welcher Song gerade auf SRF 3 gespielt wird.
Die Rechnung scheint aufzugehen
Die kreativen Entwickler unter ihren Kunden für die Pebble-Gemeinde arbeiten zu lassen – diese Rechnung scheint aufzugehen. Zuerst boten Entwickler verschiedene Zifferblätter an, die man auf die Uhr kopieren kann. Dann folgten eine Web-Seite und eine App fürs Smartphone, mit denen man selbst ohne Programmierkenntnisse ein eigenes Zifferblatt entwerfen kann. Mittlerweilen gibt es zahlreiche Apps, die die Funktionen der Uhr erweitern.
Die Zukunft wird zeigen, was den Entwicklern noch alles einfällt. Uns fällt sofort der Beschleunigungs-Sensor oder der Helligkeits-Sensor ein, mit denen die Uhr für ganz neue Anwendungen genutzt werden könnte. Eine App, die standardmässig auf der Uhr installiert ist, zeigt bereits an, in welche Richtung es gehen könnte: Mache ich im Dunkeln mit der Hand eine bestimmte Geste, so wird die Uhr für zwei Sekunden beleuchtet.