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Ein Fernsehbild mit eingeblendeten Balken, die Zusatzinformationen anbieten
Legende: First Screen statt Second Screen: Mit SRF+ beginnt die Smart-TV Ära. SRF

Digital SRF+: Das Schweizer Fernsehen startet Smart-TV

Ab dem 4. Dezember werden die Fernsehprogramme von SRF «smart». Die Kanäle SRF 1 HD und SRF zwei HD bieten mittels «HbbTV» Zusatzinformationen und Multimediainhalte an, die direkt auf einem entsprechenden Fernseher angezeigt werden.

Kurz bevor der bewährte und noch immer populäre Teletext 30 Jahre alt wird, bringt SRF Zusatzinformationen in einer neuen Art auf dem TV-Bildschirm. Am 4. Dezember 2013 startet die Smart-TV Ära in Form von HbbTV auf den beiden Kanälen SRF 1 HD und SRF zwei HD.

Mit HbbTV können sowohl Inhalte angezeigt werden, die – wie Teletext – zusammen mit dem Fernsehsignal verbreitet werden, als auch Inhalte, die das Fernseh-Gerät per Internetanschluss nachlädt. So lassen sich aktuelle Informationen wie Sportresultate oder Wetterprognosen kurzfristig über dem TV-Bild einblenden oder ältere Sendungen auf dem ganzen Schirm nachschauen.

Alles über HbbTV

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Die SRF+ Webseite gibt Auskunft über die wichtigsten Fragen rund um das neue HbbTV-Angebot von SRF. Ein FAQ dazu findet man auch hier (PDF) .

Mit und ohne Internet

Auch ohne Internetzugang kann ein HbbTV-Gerät Zusatzinformationen empfangen und auf dem Bildschirm ausgeben. Dafür wird ein Grundangebot an Daten zusammen mit dem digitalen TV-Signal mitgeführt und – analog zu Teletext – bei Bedarf abgerufen. Während des Pilot-Betriebs umfasst das Grundangebot die beliebtesten Inhalte des Teletextes. Dabei werden die Texte mit Bildern ergänzt.

Das volle Informations-Angebot nutzen kann allerdings nur, wer den Fernseher zusätzlich ans Internet anschliesst. Dann stehen beispielsweise auch ganze SRF Sendungen auf Abruf bereit, um auf dem Fernseher ausgegeben zu werden.

Ein Bildschirm - alle Inhalte

Das Konzept HbbTV setzt auf den Fernseher als Schalt- und Infozentrale. Alle Inhalte sollen hier angezeigt werden; das Live-Bild, kurze Info-Updates in Textform und vergangene Sendungen, die man sich wie einen Podcast am Fernseher ansieht. Damit will HbbTV eine Alternative zum Trend «Second Screen» sein – also zum zweiten Bildschirm, etwa vom Laptop, Tablet oder Smartphone, auf dem sich die Zuschauer zusätzlich zum laufenden Programm mit Informationen versorgen

SRF+ kann bei seiner Strategie auf die tiefe Verankerung der Teletext-Dienste beim Fernseh-Publikum zählen. Auch wenn sie unterschiedlich dargestellt werden, sind die kurzen News-Inhalte an beiden Orten identisch und können auch mit den gleichen Nummer-Kürzeln aufgerufen werden.

Teletext wird noch lange Zeit weiterleben
Autor: Martin Spycher Leiter Untergruppe TV+ der SRG

Noch einige technische Hürden

Voraussetzung für den Empfang von SRF+ sind ein HbbTV-fähiger Fernseher sowie der richtige TV-Anschluss. Gemäss Erhebungen von Teletext sind in der Schweiz schätzungsweise 500'000 HbbTV-fähige Fernseher im Umlauf. Etwa 70% der heute verkauften TV-Modelle unterstützen den neuen Standard.

Schwieriger ist allerdings, das HbbTV-Signal überhaupt auf den Fernseher zu bekommen. So überträgt Swisscom TV zum Beispiel die nötigen Zusatzdaten gar nicht erst. Bei der Cablecom und anderen Kabelnetzbetreibern werden diese Daten zwar übertragen – werden aber von den Set-Top-Boxen (bei Cablecom z.B. Horizon) oft nicht an den Fernseher weitergeleitet.

Wird der HbbTV-fähige Fernseher allerdings direkt mit der Kabel-TV-Buchse verbunden, kann SRF+ empfangen werden.

Auch wer sein TV-Signal nicht per Kabel, sondern via Satellit empfängt, kann von HbbTV schon zum Sendestart nutzen. Allerdings ist dafür eine HbbTV-fähige Satelliten-Set-Top-Box nötig oder ein TV-Gerät, das das Sat-Signal ohne Set-Top-Box entschlüsseln kann.

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