Konserven-Büchsen, Fertigsuppen, Zwieback, Wasser und Hundefutter. Einen solchen Notvorrat empfiehlt uns das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung. Das Hundefutter ist optional. Nur dann, wenn auch ein Hund da ist.
Wenn der Notvorrat fehlt, ist das kein Unglück. Er ist nicht Pflicht. Der Schutzraum hingegen schon. Ende der 2000er Jahre trieben Politiker Pläne voran, wonach Schutzräume zum Auslaufmodell hätten degradiert werden sollen. Seit 2011 gilt nun wieder: wer eine grössere Überbauung baut, muss Schutzräume einplanen.
Die Panzertür-Kontrolleure
Diese Schutzräume darf man zweckentfremden - als Archiv, Bastelraum oder Lager für gebrauchte Motorschlitten. Aber die Schutzräume werden periodisch kontrolliert. Das Vademecum der Schutzraum-Kontrolleure ist in feinstem Beamtendeutsch abgefasst.
Ein kleiner Auszug: «Sind zusätzliche, friedensmässig genutzte Eingänge mit einer Panzertür (PT) oder einer Panzerdecke (PD) versehen? Ist die Selbstbefreiungsvorrichtung (SB) (ab1968) an der Innenseite der PT montiert.» Alles klar?
20 000 Pritschen
Dass so ein Schutzraum keine Kuschelzone ist, wird beim einst grössten Schutzraum des Landes offensichtlich. Der luzernische Sonnenberg-Autobahn-Tunnel war lange als Schutzraum für 20 000 Menschen vorgesehen. Sogar ein eigenes Bunker-Radio war geplant.
Dieser Mega-Schutzraum ist inzwischen Geschichte - er ist auf 2000 Plätze redimensioniert worden. Der aktuell grösste Schutzraum der Schweiz ist das Parkhaus Urania in Zürich. Ausgerüstet mit riesigen Trinkwasser-Speichern bietet es im Ernstfall Platz für 10 000 Menschen.