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Inked 5 Tipps, wie Tattoos auch nach Jahrzehnten noch schön aussehen

Tätowierte hören folgend Fragen à gogo: «Was machst du eigentlich, wenn du mal alt bist?» Darum freute ich mich unheimlich auf das Treffen mit Jakob Waser. Er ist 68 Jahre alt und Tattoo-Model. Seine Tätowierungen sind sehr gut erhalten. Wie er das geschafft hat, gibt's im Video.

«Inked» mit Bettina Bestgen

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Die erste Tattoo-Sendung der Schweiz: «Inked» portraitiert Menschen mit Geschichten, welche unter die Haut gehen.

Hier gibt es die bisherigen Folgen der ersten Staffel.

Die Bilder auf Jakobs Haut können sich echt sehen lassen: Die Farben leuchten, und die schwarzen Linien sind oftmals noch gestochen scharf. Sind die fast neu gemacht, will ich wissen? Ganz und gar nicht. Jakob war seit über zehn Jahren nicht mehr in einem Tattoostudio.

Ich persönlich kann die Frage fast nicht mehr hören: «Bettina, du mit deinen Tätowierungen. Was machst du eigentlich, wenn du alt bist?» Meine Antwort war bisher immer: «Ja, dann bin ich halt alt, gäll. Und wenn das dann mein grösstes Problem ist, hatte ich ein wunderschönes Leben». Jetzt kann ich aber jemanden mit Erfahrung fragen, was ich den Leuten entgegnen soll. Jakob schaut mich an und lächelt: «Uuuuh! Dann kannst du weisch wie stolz auf dich sein. Wenn du dich und deine Haut gut erhaltest, werden deine Tätowierungen auch dann noch ganz schön sein.» Was heisst das konkret?

Fünf Tipps von Jakob, wie du deine Tattoos gut erhaltest:

  • Vermeide grosse Gewichtsschwankungen, das tut der Haut nicht gut. Oder in Jakobs Worten: «Wenn du mal 100 Kilo schwer bist, danach wieder ganz dünn, ‹lamped› deine Tätowierung halt bis zum Boden runter.»
  • Jakob liebt die Sonne und den Strand, aber es gilt: Immer brav Sonnencrème einschmieren. Und ja, mit hohem Lichtschutzfaktor.
  • Mach dir lieber ein grosses Tattoo statt ganz viele kleine. Diese sehen nach ein paar Jahren einfach besser aus, weil man noch gut erkennen kann, was es ist. Kleine Bilder haben eher die Tendenz zu verschwimmen.
  • Thema Geld: Spare nicht beim Tätowieren. Ein gutes Tattoo hat seinen Preis, dafür hast du auch viele Jahre später noch Freude daran.
  • Wichtig ist der Anfang: Pflege deine neue Tätowierung über mehrere Tage. Wenn du sie wäscht, frisch eincrèmst und mit Klarsichtfolie einpackst, kann die Kleidung nicht auf der Wunde reiben. So bleibt gemäss Jakob möglichst viel Farbe im Tattoo enthalten. Viele seien da zu nachlässig.

Ist es anders, reifere Haut zu tätowieren?

Eigentlich ist auf Jakobs Körper keine leere Stelle mehr für eine neue Tätowierung, aber ein klitzekleines Plätzchen hat er doch noch gefunden. Wir begleiten ihn zum Termin ins Studio. Giada Ilardo ist Gründerin und Inhaberin der Tattookette «Giahi», das flächenmässig grösste Tattoo- und Piercing-Unternehmen Europas. Jakob modelt für Giahi und kennt Giada seit Jahren.

Ob es einen Unterschied gibt, junge oder reifere Haut zu tätowieren? Giada antwortet: «Nein, eigentlich nicht. Einzig, dass die Haut von älteren Menschen mehr gespannt werden muss, also ich muss sie mehr stretchen beim Tätowieren».

Danke, Jakob

Jakob, ich möchte mich bei dir bedanken. Dafür, dass du dir für «Inked» Zeit genommen hast. Dafür, dass du keine Angst hast, aus der Reihe zu tanzen. Dafür, dass du uns auf der Autofahrt von Bern nach Zürich deine halbe Lebensgeschichte erzählt hast. Dafür, dass du so aufgestellt bist. Dafür, dass ich mit 68 Jahren an dich zurückdenken werde, wenn ich als tätowiertes Grosi durch die Gegend sause. Na ja, vielleicht sause ich dann nicht mehr, aber stolz werde ich sein, wie du es mir geraten hast.

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