Auf «Drones» präsentieren sich Muse als grandiose Experimental Space-Rock-Band. Was auf den ersten Blick wie Science-Fiction-Hirngespinste von Muse-Mastermind Matthew Bellamy aussieht, ist bei genauer Betrachtung ein Konzeptalbum über die Gräueltaten moderner Kriegsführung.
Matthew Bellamy über das Konzept hinter «Drones»
«Wir sind mit Filmen wie 'Terminator' aufgewachsen und dachten stets, das sei dumme Science Fiction. Nun haben wir diese autonomen Tötungsmaschinen namens Drohnen, welche immer mehr selbst über Leben und Tod entscheiden. Es gibt Drohnen-Piloten in Las Vegas, welche tagsüber in einem Raum sitzen und in Afghanistan Menschen töten und abends im Casino Poker spielen. Wenn wir bereit sind, dies zu akzeptieren, ist dies das Ende menschlicher Empathie überhaupt.»
Beste Songs
- Der irre Uptempo Gitarren-Exzess «Reapers» mit dem Van Halen Gitarren-Intro und dem Rage Against The Machine-Solo im Mittelteil.
- Der stampfende Heavy Metal-Kracher «Defector».
- Das aufmüpfige «Revolt» mit seinen Tempowechseln und eingestreuten Queen-Chörli.
- Das epische «The Globalist», das sich vom Ennio Morricone Kitsch-Intro zum galoppierenden Judas Priest Gitarren-Wahnsinn entwickelt und im sakralen Choral endet.
«Drones» – das Musical
Mir wird schlecht, dachte ich, als ich von den Musical-Plänen hörte, welche Muse offenbar mit «Drones» haben. Nur: Wenn überhaupt ein Album sich als Musical eignet, ist es «Drones» – aber bitte mit Matthew Bellamy als Hauptdarsteller sowie Dominic Howard und Chris Wolstenhome in den Nebenrollen!