1993 standen die sie zum ersten Mal auf einer Bühne. Wahrscheinlich hätte sich damals keines der Bandmitglieder vorstellen können, wohin die Reise dereinst noch gehen würde. Das erste Album «Fluff» wurde am Radio rauf- und runtergespielt. Es folgten zahlreiche Konzerte, Chart-Platzierungen, internationale Tourneen und 2009 eine Teilnahme für die Schweiz beim Eurovision Song Contest in Moskau. Insgesamt 15 Alben veröffentlichten die Lovebugs. Zuletzt 2018 «At the Plaza». Doch nach dem 25-Jahre-Jubiläum wurde es still um die Basler.
Die Prioritäten hätten sich bei den Bandmitgliedern verschoben, erzählen Sänger Adrian Sieber und Bassist Florian Senn in der Schweizer Musiksendung Punkt CH auf SRF 3 (siehe oben). Und doch habe keiner einen Schlussstrich unter die Band ziehen wollen. «Das ist wie in einer langen Beziehung. Man weiss nicht, ob es auch ohne geht. So eine Entscheidung braucht Mut», sagt Senn. Darum wurde das Projekt Lovebugs vorerst auf Eis gelegt.
Routinierte Musiker an Bord geholt
Letzten Sommer erfolgte dann der Auftauprozess und jetzt gibt es Nachrichten aus dem Hause Lovebugs: Zwei machen weiter, drei gehen. Und zwar in Frieden. Ab sofort ist klar, dass Florian Senn (u.A. Bassist bei Züri West) und Adrian Sieber nicht ein Duo-Dasein fristen wollen, sondern neue Musiker angeheuert haben: Pianist Matthias Gusset (Don’t kill the Beast und Moonpools), Gitarrist Manuel Meisel (Anna Rossinelli), Schlagzeuger Philipp Gut (Sam Himself).
Ein paar Biere hätte es in der Beschnupperungsphase schon gebraucht, um die allgemeine Nervosität zu bekämpfen, erzählt Sieber. Nach drei Proben habe es dann aber gefunkt. Wie die neuen Lovebugs klingen werden, ist noch nicht klar. Erste Songs würden frühstens im Herbst zu hören sein.
Kerngeschäft: süffiger Indierock
Es ist absehbar, dass sich die Basler genretechnisch nicht komplett neu erfinden. Das Kerngeschäft wird der süffige Indierock bleiben. Mit Gusset, Meisel und Gut haben sie drei routinierte Musiker an Bord geholt, die sich ihre Sporen schon mit anderen Schweizer Popgrössen abverdient haben. Die Mannen wissen also, was sie tun. Wir sind gespannt.